Papst Franziskus sieht die Förderung wissenschaftlicher Forschung als wichtigen Bestandteil der Kirche. "Es ist notwendig, das gesamte auf Wissenschaft und Erfahrung basierende Wissen zu mobilisieren, um Elend, Armut und neue Sklaverei zu überwinden und Kriege zu vermeiden", sagte der Papst am Samstag vor Mitgliedern der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Dies gelte insbesondere in Zeiten eines Dritten Weltkrieges und der Gefahr einer Atomkatastrophe.
Franziskus lobte die Stellungnahmen der Päpstlichen Akademie in den vergangenen Jahren. Darunter zur Covid-Pandemie, zur Ernährungskrise oder der Verschmutzung der Meere. Besonders hob er auch die Arbeit der Akademie in Fragen der Organspende und des Organhandels hervor. "Der menschliche Körper kann niemals, weder in Teilen noch in seiner Gesamtheit, ein Handelsobjekt sein", betonte Franziskus. Dafür solle sich die Akademie weiter einsetzen.
Dabei sei es wichtig, dass die Wissenschaftler interdisziplinär arbeiteten. Wenn Astronomie, Physik, Mathematik, Biochemie, Klimawissenschaft und Philosophie zusammen betrachtet würden, könnten sie noch mehr zur menschlichen Entwicklung, Frieden und Gesundheit auf dem Planeten beitragen. Er ermutigte die Anwesenden, sich stets für "Wahrheit, Freiheit, Dialog, Gerechtigkeit und Frieden" stark zu machen.
Die Päpstlichen Akademie der Wissenschaften wurde 1603 gegründet. Sie soll Austausch und Fortschritt in den Naturwissenschaften fördern; Mitglieder sind international anerkannte Vertreter verschiedener Disziplinen. Ergebnisse ihrer Beratungen sollen auch in päpstliche Dokumente und Entscheidungen einfließen. Präsident der Wissenschaftsakademie ist aktuell der deutsche Agrarwissenschaftler Joachim von Braun. Kanzler ist Kardinal Peter Turkson.