Am Donnerstag empfing der Papst den Erzbischof von Juba, Paulino Lukudu Loro, gemeinsam mit zwei ranghohen örtlichen Vertretern von protestantischen Freikirchen zu einer Privataudienz im Vatikan.
Franziskus und seine Gäste würdigten hierbei das gemeinsame Eintreten der Kirchen für den Schutz der Menschenrechte sowie Dialog und Versöhnung, heißt es in einer vatikanischen Mitteilung. Man habe betont, dass gegenseitige Vergebung und Aufnahme der Königsweg zum Frieden seien.
Blutiger Machtkampf
Im Südsudan liefern sich Präsident Salva Kiir und sein vormaliger Stellvertreter Rieck Machar seit 2013 einen blutigen Machtkampf. Im Juli dieses Jahres waren die Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen erneut aufgeflammt. Damals flohen nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 60.000 Menschen aus dem Land, 85 Prozent der Flüchtlinge sind demnach Frauen und Kinder.
Die UN und Menschenrechtsorganisationen werfen beiden Konfliktparteien systematische Vergewaltigungen vor. Laut einem UN-Bericht vom Sommer wurde jede fünfte vertriebene Frau im Südsudan vergewaltigt.
Besuch im Südsudan?
Laut Kirchenangaben denkt der Papst sogar über einen Besuch im Südsudan nach. Er habe Franziskus gebeten, das Land zu besuchen, sagte der Erzbischof von Juba nach der Privataudienz beim Papst gegenüber Radio Vatikan. Der Papst habe geantwortet: "Hört zu, ich bin mit euch, ich leide und lebe mit euch. Ich will den Südsudan besuchen." Juba ist die Hauptstadt des Südsudan.
Franziskus hatte Anfang Oktober für das kommende Jahr eine Afrika-Reise in Aussicht gestellt, jedoch offengelassen, welche Staaten er besuchen will. Das afrikanische Land Südsudan hatte am 9. Juli 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan erlangt und gilt damit als jüngster Staat der Erde.