Wie der behandelnde Arzt, Sergio Alfieri, am Samstagmittag bei einer Pressekonferenz in der römischen Gemelli-Klinik mitteilte, hat das Ärzteteam zu dieser Vorsichtsmaßnahme geraten.
Angelusgebet an diesem Sonntagmittag rein privat
Aufstehen und Gehen belaste die Bauchdecke, die nach dem Eingriff vom Mittwoch mit einer internen Netz-Prothese verstärkt worden sei. Um eine vollständige Heilung nicht zu gefährden, solle der 86-Jährige solche Belastungen zunächst vermeiden. Vatikan-Pressesprecher Matteo Bruni erklärte, der Papst werde das Angelusgebet am Sonntagmittag rein privat in seinem Krankenzimmer sprechen. Die Gläubigen in aller Welt seien eingeladen, bei dieser Gelegenheit mitzubeten.
Alfieri gab zudem ausführliche Auskünfte über die medizinische Vorgeschichte seines prominenten Patienten. Nach seiner Lungen-Operation als junger Mann sei Bergoglio noch zwei weitere Male operiert worden, bevor er nach Rom kam. Einmal sei der Blinddarm entfernt worden, später die Gallenblase. Der Narbenbruch, der die Operation in dieser Woche notwendig machte, gehe auf die frühe Blinddarm-OP zurück.
Bessere Verfassung erwartet
Alfieri berichtete, dass er bereits bei der Darm-Operation 2021, bei der ein Stück Darm entfernt wurde, das Vorhandensein dieses Problems "in erheblichem Umfang" bemerkt habe. Als der Papst im Januar dieses Jahres in einem Interview von der Wiederkehr seiner Divertikulitis sprach, habe er sich geirrt. Die damaligen Beschwerden seien in Wahrheit Folgen der internen Hernie (= Bruch) gewesen, die nun behandelt werden konnte.
Alfieri betonte, der Papst werde nach Abschluss seiner Genesung voraussichtlich in besserer Verfassung sein als vor der Operation. Er werde all seinen Verpflichtungen nachkommen können. Der 86-jährige habe weder Herzprobleme, noch sei seine Atmung beeinträchtigt. Für eine möglichst vollständige Genesung rate er ihm aus ärztlicher Sicht dennoch zu einer Pause bis Ende kommender Woche. Ob sich der Papst an diesen Rat halte, müsse er selbst entscheiden.