Papst schickt Friedensbotschafter nach Israel und Palästina

Im Nahen Osten für den Frieden beten

Der Papst hat ihn schon nach Moskau und in die Ukraine geschickt. Nun besucht Kardinal Krajewski Israel und Palästina, um den Menschen im Krieg beizustehen. - Viel zu tun für einen Friedensbotschafter in diesen Zeiten.

Papst Franziskus hat den Sozialbeauftragten Konrad Krajewski nach Israel und in die Palästinensergebiete geschickt um dort für Frieden zu beten. / © Fabio Frustaci (dpa)
Papst Franziskus hat den Sozialbeauftragten Konrad Krajewski nach Israel und in die Palästinensergebiete geschickt um dort für Frieden zu beten. / © Fabio Frustaci ( dpa )

Papst Franziskus hat seinen Sozialbeauftragten Konrad Krajewski nach Israel und in die Palästinensergebiete geschickt. Der Schritt sei ein konkretes Zeichen für die Anteilnahme des Papstes an den Leiden der Menschen, die in der Weihnachtszeit die Folgen des Krieges erleben müssen, teilte die vatikanische Sozialbehörde am Freitag mit. 

Beten für den Frieden

Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei der Messe in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei der Messe in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Im Heiligen Land werde Krajewski mit dem Jerusalemer Kardinal Pierbattista Pizzaballa und der gesamten Ortskirche für den Frieden beten. Das Lateinische Patriarchat in Jerusalem, die oberste Vertretung der Katholiken im Heiligen Land, bestätigte den Besuch. 

Der Papst wünscht sich laut Vatikan-Mitteilung, dass die Mission des Kurienkardinals von Gebeten begleitet werde. Der "dritte Weltkrieg in Stücken", der die Welt heimsuche, schmerze Franziskus. 

Das Dikasterium für den Dienst der Nächstenliebe erinnerte an ein Friedensgebet, das der Papst 2014 in Anwesenheit des damaligen israelischen Präsidenten Schimon Peres und von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in den Vatikanischen Gärten gehalten hatte. Franziskus bat damals Gott um Frieden und sagte: "Öffne unsere Augen und unsere Herzen und gib uns den Mut zu sagen: Nie wieder Krieg!"

Besuche in kirchlichen Kliniken und Sozialstationen

Unterdessen teilte das Lateinische Patriarchat in Jerusalem mit, Kardinal Krajewski besuche das Heilige Land bis zum 27. Dezember. Auf dem seit Donnerstag laufenden Programm stehen Besuche in Jerusalem, Bethlehem und Nazareth. 

Am Freitagmorgen traf Krajewski in Jerusalem mit Caritas-Vertretern zusammen. Anschließend standen in Bethlehem Besuche in kirchlichen Kliniken und Sozialstationen sowie in den Caritas-Stellen von Beit Zahur und Beit Jalla auf seinem Programm. 

Messe in der Grabeskirche

Am Samstag wird der Kardinal in der Jerusalemer Grabeskirche eine Messe feiern und den Franziskanern einen Besuch abstatten.

Anschließend sind Begegnungen und eine Messe mit Zugewanderten sowie dem Lateinischen Patriarchalvikariat für Migranten und Asylsuchende geplant. Heiligabend und den ersten Weihnachtstag verbringt der päpstliche Sozialbeauftragte in Bethlehem, bevor er am Dienstag in Nazareth und weiteren Orten in Galiläa erwartet wird.

Israelisches Sicherheitskabinett erklärt offiziell Kriegszustand

Israel befindet sich jetzt offiziell im Krieg. Das Sicherheitskabinett der israelischen Regierung hat Samstagnacht den Kriegszustand und die damit verbundene Einleitung militärischer Maßnahmen gebilligt, wie das israelische Regierungspressebüro am Sonntagnachmittag mitteilte.

Es beruft sich dabei auf Artikel 40 des israelischen Grundgesetzes. Dieses legt fest, dass der Beginn eines Kriegs oder entsprechender militärischer Operationen nur aufgrund eines Regierungsbeschlusses erfolgen dürfen.

Ein Gesamtbild der Zerstörung nach dem tödlichen Angriff auf eine Polizeistation in der Stadt Sderot am zweiten Tag des andauernden Konflikts zwischen Israel und der militanten palästinensischen Gruppe Hamas / © Ilia Yefimovich (dpa)
Ein Gesamtbild der Zerstörung nach dem tödlichen Angriff auf eine Polizeistation in der Stadt Sderot am zweiten Tag des andauernden Konflikts zwischen Israel und der militanten palästinensischen Gruppe Hamas / © Ilia Yefimovich ( dpa )
Quelle:
KNA