In Havanna will Stella ab Montag mit Vertretern der sozialistischen Regierung sprechen und an kirchlichen Veranstaltungen teilnehmen, berichten kubanische Medien unter Berufung auf Regierungsangaben. Kubas Präsident Miguel Diaz-Canel nimmt derzeit in Argentinien am Gipfel der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) teil.
Papst Johannes Paul II. als Friedensbotschafter
Offizieller Anlass der Reise ist der 25. Jahrestag der historischen Kuba-Reise von Papst Johannes Paul II. 1998. Sein Aufruf "Möge Kuba sich der Welt öffnen und die Welt sich öffnen für Kuba" leitete damals einen Entspannungsprozess mit der Regierung in Havanna ein, die während der Kubanischen Revolution Kirchenvertreter gezielt verfolgte. Stella war in den 90er Jahren der Papstbotschafter in Havanna gewesen.
Flucht vor Versorgungskrise
Stellas Besuch kommt in einer schwierigen Phase für den Ein-Parteien-Staat. Allein im abgelaufenen Jahr sind laut Medienberichten rund 300.000 Menschen vor der dortigen Versorgungskrise und staatlicher Repression nach Lateinamerika und Richtung US-Grenze geflohen.
Vor wenigen Tagen noch forderte die EU die Freilassung von politischen Gefangenen, die im Rahmen von Sozialprotesten 2021 festgenommen wurden. Auch die Kirche auf Kuba setzt sich für die Belange politisch Häftlinge ein.