Zum Abschluss der Exerzitien dankte Papst Franziskus dem Florentiner Abt Bernardo Francesco Gianni für seine Impulse in den Tagen der Besinnung. Ihm und seinen Mitarbeitern sei noch einmal deutlich geworden, wie und wo sich heute Spuren Gottes in den Menschen und ihren Lebenswelten zeigten.
Sinnfragen und christliche Motive
Leitfaden der Meditationen des Abtes bildeten Texte des italienischen Lyrikers Mario Luzi (1914-2005). Dieser setzte sich, dem Katholizismus entfremdet, beständig mit Sinnfragen und christlichen Motiven auseinander. Über weite Teile hätten ihn Giannis Denkanstöße an das Konzilsdokument "Gaudium et spes" erinnert, sagte der Papst abschließend.
Diese Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) sei vielleicht auf den meisten Widerstand gestoßen und tue das bis heute.
Seit 2014 begibt sich die Kurienspitze regelmäßig zu Beginn der österlichen Bußzeit in ein kirchliches Bildungshaus nach Ariccia über dem Albaner See. Am Mittwoch hatte Franziskus dort den sechsten Jahrestag seiner Wahl zum Papst begangen. Offizielle Termine nimmt Franziskus am Samstag wieder auf, wenn er den südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir empfängt.
Besuch von Kardinal Barbarin
Am Montagvormittag empfängt Franziskus den Erzbischof von Lyon, Kardinal Philippe Barbarin, der dem Papst dem Vernehmen nach seinen Rücktritt anbieten will. Vergangenen Woche war Barbarin von einem Gericht in Lyon wegen der Nichtanzeige sexueller Übergriffe zu sechs Monaten Bewährungsstrafe verurteilt worden.