Papst vergleicht Abtreibung mit Auftragsmord

"Als würde man einen Auftragskiller engagieren"

Abtreibung kommt nach Aussage von Papst Franziskus einem Auftragsmord gleich. Es gehe nicht an, ein "noch so kleines" menschliches Lebewesen zu töten, sagte Franziskus.

Papst Franziskus vor der Generalaudienz auf dem Petersplatz / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus vor der Generalaudienz auf dem Petersplatz / © Gregorio Borgia ( dpa )

"Das ist, als würde man einen Auftragskiller engagieren", so der Papst bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Als "widersprüchlich" bezeichnete er es, Schwangerschaftsabbrüche mit dem Schutz anderer Rechte zu begründen. "Aber wie kann ein Akt, der das unschuldige Leben (...) unterdrückt, therapeutisch, zivil oder einfach menschlich sein", fragte Franziskus. 

"In jedem kranken Kind, in jedem schwachen alten Menschen, in jedem verzweifelten Migranten, in jedem zerbrechlichen und bedrohten Leben sucht Christus uns", serklärte der Papst. Jedes menschliche Leben sei ein Geschenk Gottes. Weiter verurteilte er Kriege, Ausbeutung und "Systeme, die alles dem Profit unterordnen und auch vor der Würde des menschlichen Lebens nicht haltmachen".

Liebe Gottes als "einzig wahres Maß"

Wenn Eltern die Diagnose einer schweren Behinderung ihres ungeborenen Kindes bekämen, bräuchten sie "wahre Nähe" und Solidarität, um ihre Ängste zu überwinden. "Stattdessen bekommen sie hastige Ratschläge, die Schwangerschaft abzubrechen", sagte das Katholiken-Oberhaupt. Für die katholische Kirche ist Abtreibung in jedem Fall eine schwere Sünde.

Der Papst äußerte sich im Rahmen einer Auslegung der Zehn Gebote. Dabei ging es um das fünfte Gebot, "Du sollst nicht töten". Franziskus sagte, alles Böse in der Welt gründe in der Verachtung des Lebens. Eine "skandalös hohe Zahl" von Menschen müsse unter unwürdigen Bedingungen leben. Das "einzig wahre Maß des Lebens" sei die Liebe Gottes, sagte der Papst. Weder das Leben anderer noch das eigene Leben dürfe verachtet werden.


Quelle:
KNA , dpa
Mehr zum Thema