Papst versteht Kritik an Synodenthema und verteidigt es doch

"Ich verstehe sehr gut"

Papst Franziskus hat das Thema der laufenden Weltsynode verteidigt. Er räumt ein, dass "die Rede von einer 'Synode zur Synodalität' abstrus, selbstreferenziell, übermäßig technisch" wirken mag. Gleichsam betont er den Wert der Synode.

Teilnehmer während einer "Working Session" der Europa-Etappe der Weltsynode in Prag / © Björn Steinz (KNA)
Teilnehmer während einer "Working Session" der Europa-Etappe der Weltsynode in Prag / © Björn Steinz ( KNA )

"Ich verstehe sehr gut, dass die Rede von einer 'Synode zur Synodalität' abstrus, selbstreferenziell, übermäßig technisch, für die breite Öffentlichkeit wenig interessant zu sein scheint", sagte der Papst am Samstag bei der Entgegennahme des Journalismuspreises "e giornalismo" im Vatikan.

Synode laut Franziskus "etwas wirklich Wichtiges für die Kirche"

Doch die 2021 ausgerufene Weltsynode, zu der es im Oktober eine erste zentrale Versammlung im Vatikan geben wird, sei "etwas wirklich Wichtiges für die Kirche".

Die ganze Kirche habe sich einen Weg vorgenommen, um die Botschaft Jesu neu zu entdecken, so Franziskus: "gemeinsam gehen; gemeinsam fragen; sich gemeinsam um gemeinschaftliche Unterscheidungen bemühen".

Synodalität wolle sich die Kirche zur Gewohnheit machen und eine neue Art erlernen, Beziehungen zu leben, einander zuzuhören und gemeinsam auf den Heiligen Geist zu hören.

Papst bittet Journalisten um konstrutive Synoden-Berichterstattung

"Wir wollen gemeinsam dazu beitragen, eine Kirche zu bauen, in der sich jeder zu Hause fühlt, wo niemand ausgeschlossen wird", führte Franziskus weiter aus. Es gebe keine Katholiken erster, zweiter und dritter Klasse; alle seien eingeladen.

Der Papst bat die anwesenden Journalisten, von diesem Prozess zu erzählen, ohne eine Logik von Slogans und vorgefertigten Geschichten zu bedienen.

Den Preis "e giornalismo" erhielt er laut Initiatoren für seinen Einsatz für Dialog und Frieden. Üblicherweise wird er an italienische Medienschaffende verliehen.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA