"Wenn wir Weihnachten wirklich feiern wollen, müssen wir in der Krippe die Überraschung und das Wunder der Geburt wiederentdecken", sagte er am Samstag. Gott sei klein geboren worden, nicht in der Pracht des Scheins, sondern in der Armut des Stalls. Um ihm zu begegnen, müsse man sich herablassen, klein machen und alle Eitelkeiten hinter sich lassen. Baum und Krippe übten jedes Jahr aufs Neue eine Faszination für Jung und Alt aus. "Der Baum lehrt uns über die Wurzeln, die Krippe lädt zur Kontemplation ein", so der Papst.
Wegen schlechter Wetteringsverhältnisse findet die Zeremonie im Beisein der Regierungsspitze des Vatikanstaats, Kardinal Fernando Vergez Alzaga und Schwester Raffaella Petrini, in der Audienzhalle und nicht auf dem Petersplatz statt.
Aus Naturschutzgründen
Die Krippe stammt aus dem norditalienischen Sutrio in der Region Friaul. Sie ist ganz aus Holz gefertigt mit handgeschnitzten Figuren. Dabei wurde das Material nicht eigens für die Figuren beschafft, sondern recycelt. Jesus, Maria und Josef in klassischen Zügen werden ergänzt durch traditionelle Handwerksfiguren der Region.
Um den vatikanischen Weihnachtsbaum, eine Weißtanne, hatte es in diesem Jahr Diskussionen gegeben. Der ursprünglich vorgesehene Baum der Gemeinde Rosello in den Abruzzen durfte aus Naturschutzgründen und mangels Genehmigung nicht gefällt werden. Stattdessen wurde eine andere Tanne aus einer Baumschule der Region aufgestellt.
Geschmückt wurde der Baum von Jugendlichen einer psychiatrischen Rehabilitationseinrichtung. Für die Audienzhalle des Vatikan wird darüber hinaus eine eigene Krippe gefertigt. Diese stammt in diesem Jahr aus Guatemala. Baum und Krippe sollen bis zum 8. Januar 2022 zu sehen sein.