Papst Franziskus will beim internationalen Jugendfest im Heiligen Jahr einen in jungen Jahren verstorbenen Italiener heiligsprechen. Dies kündigte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz vor Zehntausenden Pilgern an. Er habe vor, Piergiorgio Frassati (1901-1925) am 3. August des kommenden Jahres in Rom heilig zu sprechen, erklärte der Papst. Dieser Sonntag wird Abschluss und Höhepunkt eines einwöchigen weltweiten Jugendtreffens im Rahmen des Heiligen Jahres in Rom sein.
Frassati, Sohn eines wohlhabenden liberalen Publizisten und Diplomaten in Turin, engagierte sich als Student ohne Wissen seiner Eltern für Arme und Ausgegrenzte und war unter anderem Mitglied der katholischen Volkspartei. Er starb im Alter von 24 Jahren an den Folgen einer Poliomyelitis, nachdem er sich vermutlich beim Besuch einer an Kinderlähmung erkrankten Familie angesteckt hatte.
Junge Heilige
Frassati wird schon seit längerem als Patron der katholischen Weltjugendtage verehrt. Seine Seligsprechung erfolgte 1990 durch Papst Johannes Paul II. Ebenfalls im Heiligen Jahr will Papst Franziskus den als "Cyber-Apostel" bekannten Mailänder Jugendlichen Carlo Acutis (1991-2006) heiligsprechen.
Mit einer Heiligsprechung durch den Papst verkündet die katholische Kirche, dass ein Verstorbener zu Recht als Heiliger verehrt und um Fürsprache bei Gott angerufen werden kann. Während Selige nur in einer bestimmten Region verehrt werden, können Heilige von Gläubigen weltweit verehrt und um Fürsprache angerufen werden.
Heiligsprechung
Die Heiligsprechung in der katholischen Kirche ist eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und über dessen endgültige Aufnahme bei Gott. Nach dieser Kanonisation, die im Rahmen eines Festgottesdienstes vollzogen wird, darf die betreffende Person weltweit verehrt werden.
