Papst wirbt bei Synodenabschlussmesse für dienende Kirche

"Synodalere und missionarischere Kirche sein"

Mit einem großen Gottesdienst im Petersdom ist am Sonntag nach vier Wochen die Weltsynode der Kirche zu Ende gegangen. Papst Franziskus sagte, die "große und immerwährende Reform" liege darin, eine anbetende Kirche zu sein.

 Papst Franziskus während der Messe zum Abschluss der 16. Generalversammlung der Bischofssynode im Petersdom. / © Alessandra Tarantino/AP (dpa)
Papst Franziskus während der Messe zum Abschluss der 16. Generalversammlung der Bischofssynode im Petersdom. / © Alessandra Tarantino/AP ( dpa )

Die Kirche solle der verwundeten Menschheit dienen und "die Zerbrechlichen, Schwachen und Ausgestoßenen auf ihrem Weg begleitet und den Ärmsten liebevoll begegnet", so Franziskus.

Bischöfe und Kardinäle nehmen an einer von Papst Franziskus geleiteten Messe zum Abschluss der 16. Generalversammlung der Bischofssynode im Petersdom teil.  / © Christoph Sator (dpa)
Bischöfe und Kardinäle nehmen an einer von Papst Franziskus geleiteten Messe zum Abschluss der 16. Generalversammlung der Bischofssynode im Petersdom teil. / © Christoph Sator ( dpa )

Mit Blick auf den Fortgang der Weltsynode zur Umgestaltung der katholischen Kirche sagte der Papst: "Heute sehen wir noch nicht die ganze Frucht dieses Prozesses, aber wir können mit Weitsicht auf den Horizont blicken, der sich vor uns auftut: Der Herr wird uns leiten und uns helfen, eine synodalere und missionarischere Kirche zu sein, die Gott anbetet und den Frauen und Männern unserer Zeit dient und hinausgeht, um allen die tröstliche Freude des Evangeliums zu bringen."

Bischöfe und Kardinäle nehmen an einer von Papst Franziskus geleiteten Messe zum Abschluss der 16. Generalversammlung der Bischofssynode im Petersdom teil.  / © Alessandra Tarantino/AP  (dpa)
Bischöfe und Kardinäle nehmen an einer von Papst Franziskus geleiteten Messe zum Abschluss der 16. Generalversammlung der Bischofssynode im Petersdom teil. / © Alessandra Tarantino/AP ( dpa )

Am Vorabend hatten rund 350 Bischöfe und katholische Laien - darunter erstmals auch Frauen mit Stimmrecht - sich in der Schlusserklärung der Synode dafür ausgesprochen, theologische und kirchenrechtliche Veränderungen auf den Weg zu bringen. Bei Themen wie Homosexualität oder der Zulassung von Frauen zum Diakonat wurde festgestellt, dass weitere Klärungen nötig seien. Die Synode wird im Oktober 2024 fortgesetzt.

"Kirche mit offenen Türen"

Papst Franziskus warb in seiner Predigt für eine "Kirche mit offenen Türen". Als "Hafen der Barmherzigkeit" müsse sie alle Schiffbrüchigen aufnehmen und retten, seien es Übeltäter oder gute Menschen.

Eindringlich erinnerte Franziskus an die Opfer der Kriegsgräuel die Leiden der Migranten und "diejenigen, die keine Stimme haben". Hinter schönen Worten und Versprechungen würden oft Formen der Ausbeutung begünstigt oder geduldet. Schwächere auszubeuten sei "eine schwere Sünde, sie zersetzt die Geschwisterlichkeit und richtet die Gesellschaft zugrunde", sagte er.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA