Papstgesandter Krajewski trifft Kiewer Großerzbischof

Im Dienst des Friedens

Der von Papst Franziskus in die Ukraine entsandte Kurienkardinal Konrad Krajewski ist am Dienstagnachmittag in der westukrainischen Großstadt Lwiw eingetroffen.

Konrad Kardinal Krajewski / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Konrad Kardinal Krajewski / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Experte: Bis zu zehn Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine

Migrationsforscher Gerald Knaus hält es für möglich, dass insgesamt zehn Millionen Menschen aus der Ukraine flüchten werden. "Putins Kriegsführung in Tschetschenien hat dazu geführt, dass ein Viertel der Tschetschenen vertrieben worden sind. Darauf müssen wir uns einstellen", sagte Knaus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Ein Viertel der Ukrainer entspräche zehn Millionen Menschen. Das ist bei der aktuellen Dynamik durchaus möglich, sollte der Krieg so weitergehen."

Flüchtlinge sitzen auf einem Fahrzeug an der rumänisch-ukrainischen Grenze / © Alexandru Dobre/AP (dpa)
Flüchtlinge sitzen auf einem Fahrzeug an der rumänisch-ukrainischen Grenze / © Alexandru Dobre/AP ( dpa )

Kardial Krajewski wurde gemeinsam vom griechisch-katholischen Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk und dem römisch-katholischen Lemberger Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki empfangen, wie der polnische Erzbischof Stanislaw Budzik am Abend auf Twitter mitteilte. Er verbreitete auch ein Foto der Begegnung.

Während ihrer Begegnung telefonierten Krajewski und die beiden ukrainischen Erzbischöfe nach Kirchenangaben auch mit Papst Franziskus. Der Kardinal schilderte demnach dem Papst seine ersten Eindrücke des Besuchs.

Zwei Kardinäle im Auftrag des Papstes unterwegs

"Der Heilige Vater kann nicht selbst kommen, also hat er sich dafür entschieden, zwei Kardinäle an die Orte zu schicken, an denen es die meisten Flüchtlinge gibt", sagte Krajewski am Dienstagmorgen vor seinem Ukraine-Besuch im ostpolnischen Przemysl. Franziskus hatte am Sonntag betont, der Heilige Stuhl sei bereit, alles zu tun, um sich in den Dienst des Friedens zu stellen. Zudem gab er die Entsendung von Krajewski, Sozialbeauftragter des Papstes, und des Interimsleiters der vatikanischen Entwicklungsbehörde, Kardinal Michael Czerny, bekannt. Krajewski hatte zunächst Budzik im ostpolnischen Lublin besucht, wohin viele Ukrainer vor dem Krieg geflohen sind.

Krajewski sagte Vatican News, er bringe den päpstlichen Segen für all die bedrängten Menschen in der Ukraine, die für die Freiheit kämpften. Das sei auch ein Zeichen dafür, dass Franziskus an sie denke, ihnen beistehe und über diplomatische Kanäle "ganz konkrete Hilfe" schicke. Im Namen des Papstes wolle er Schewtschuk und Mokrzycki danken, "dass sie mit den Menschen zusammen sind und, wie wir wissen, nicht gehen werden". Solange die Menschen in der Ukraine blieben, würden beide Bischöfe sie unter allen Umständen begleiten.

Besuch weiterer Diözesen hängt von Umständen ab

Er selbst, so Krajewski, wolle neben Lwiw noch andere Diözesen besuchen. Das hänge allerdings von den Umständen ab. Dem Bischof von Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine im Nordosten, habe er bereits telefonisch den päpstlichen Segen überbracht.

Czerny besuchte am Dienstag in der ungarischen Hauptstadt Budapest freiwillige Helfer der Caritas und Malteser. Diese kümmern sich am Bahnhof Keleti täglich um etwa 2.500 Menschen auf der Flucht aus der Ukraine.

Quelle:
KNA
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