Er ist einer von 19 angeblichen Mitwirkenden, darunter der ehemalige US-Präsident Trump selbst. Laut Anklageschrift soll er an dem rechtswidrigen Versuch beteiligt gewesen sein, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 zugunsten des unterlegenen Donald Trump zu manipulieren.
Kirche äußert sich nicht zu den Vorwürfen
Der Sprecher der Lutheran Church-Missouri Synode (LCMS), Mike Behr, teilte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag (Ortszeit) mit, die Kirche äußere sich nicht zu den Vorwürfen. Lee sei Pastor im Ruhestand. Die als theologisch konservativ eingeschätzte LCMS ist die zweitgrößte lutherische Kirche in den USA und hat nach eigenen Angaben knapp zwei Millionen Mitglieder.
Laut Anklageschrift soll Lee versucht haben, eine Zeugin gegen Trump zur Falschaussage zu bewegen. Die Trump-Wahlkampagne hatte behauptet, die Frau habe gefälschte Stimmzettel für den Kandidaten der Demokraten, Joe Biden, produziert. Sie hatte das vehement bestritten. Der Anklageschrift zufolge soll Lee der Frau im Dezember 2020 "Hilfe angeboten" haben, um ihre Aussage umzuwandeln. Zu diesem Zweck habe Lee ihr Wohnhaus aufgesucht.
Alle Angeklagten müssen sich dem Gericht stellen
Lee und die übrigen Angeklagten, einschließlich des Ex-Präsidenten, müssen sich spätestens am 25. August dem Gericht in Georgia stellen. Der Prozess ist für März 2024 vorgesehen. Lee war nach Berichten des Informationsdienstes Religion News Service Interimspastor der "Living Word Lutheran Church"-Gemeinde in Orland Park in Illinois.
Vor seiner Tätigkeit als Pastor war Lee Polizist und nach eigenen Angaben Polizeiseelsorger. Ein Foto im Magazin "New York Magazin" (online) zeigt Lee nach Trumps Wahlsieg 2016 vor dem Trump Tower in Manhattan. Er soll sich mit einem Mitarbeiter aus Trumps Team zum Gespräch über Polizeiseelsorge getroffen.