Patriarch Kyrill I. sieht "Lügen"-Kampagne gegen Russland

"Staaten bewaffnen Ukraine, um gegen Brüder zu kämpfen"

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. wirft indirekt dem Westen vor, "mit teuflischen Lügen" die Völker Russlands und der Ukraine spalten zu wollen. Nach seiner bizarren Sonntagspredigt legte er am Mittwoch nach.

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. / © Natalia Gileva (KNA)
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. / © Natalia Gileva ( KNA )

In einer Predigt sprach Kyrill I. am Mittwoch in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale davon, dass die russisch-ukrainischen Beziehungen heute eine wichtige Rolle in der Geopolitik spielten: "Und eines der Ziele dieser Geopolitik ist es, Russland zu schwächen, das zu einem starken, wirklich mächtigen Land geworden ist."

Es sei "abscheulich und gemein", für die Umsetzung dieser geopolitischen Ziele ein Volk gegen sein Brudervolk aufzuhetzen, protestierte Kyrill I. nach Angaben seiner Kirche. Andere Staaten hätten die Ukraine bewaffnet, damit sie gegen ihre russischen Brüder kämpften. All jene, die Propaganda betrieben und zur "Ausweitung des militärischen Konflikts" beitrügen, seien "Feinde sowohl Russlands als auch der Ukraine". "Sie sind gegen unsere Einheit, gegen unsere geistlichen Wurzeln und damit, egal ob sie sich gläubig oder ungläubig nennen, gegen den Willen Gottes, der immer auf Frieden, Brüderlichkeit, Liebe ausgerichtet ist", fügte das Kirchenoberhaupt hinzu.

"Alle feindlichen, teuflischen Kräfte aus unserem gemeinsamen Leben vertreiben"

Der Patriarch behauptete erneut ganz auf Kreml-Linie, dass eine russlandfeindliche Politik Kiews im ostukrainischen Donbass viel Leid verursacht habe. Mit keinem Wort kritisierte er den russischen Großangriff auf die Ukraine. Allerdings sagte er: "Reden wir nicht über diejenigen, die diesen Krieg angezettelt haben – Gott wird sie richten und bestrafen."

Kyrill I. warnte vor einer Spaltung seiner Kirche durch politische Kräfte. Jene, die das russische und ukrainische Volk trennen wollten, hätten zuerst mit der Spaltung der orthodoxen Kirche in der Ukraine begonnen. Gott solle ".

Der Patriarch ist seit langem ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Bereits am vergangenen Sonntag hatte er den Krieg Russlands gegen die Ukraine als einen "metaphysischen Kampf" gerechtfertigt. Seine offensichtliche Duldung des Angriffskriegs gegen die Ukraine stieß auf teils massive Kritik aus anderen Kirchen. Auch im ukrainischen Zweig des Moskauer Patriarchats gibt es Proteste gegen Kyrill I.

Quelle:
KNA
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