Die Krise des Wolfsburger VW-Konzerns löst nach Ansicht des leitenden katholischen Stadtpfarrers bei vielen Menschen Existenzängste aus. "Bereits vor den Entwicklungen der vergangenen Wochen waren insbesondere viele junge Familien am Rande ihrer Kräfte", erklärte Pfarrer Thomas Hoffmann im Interview mit dem Internetportal katholisch.de.
Der Alltag vieler Menschen in und um Wolfsburg sei zuletzt von Überforderung, Anspannung und Sorgen geprägt gewesen. Nun sorgten die Leute sich konkret um einen sicheren Arbeitsplatz und ihre Kreditwürdigkeit, etwa zum Abbezahlen eines Eigenheims.
"Latent aggressiv, fassungslos, bedrückt"
Die Ängste der Menschen sind laut Hoffmann spürbar: "Ich nehme ein Stimmungsgemisch wahr, das ich mit folgenden Worten beschreiben würde: angespannt, latent aggressiv, fassungslos, bedrückt." Die Vorstellung einer großen VW-Familie, in der Vorstand, Management, Mitarbeiter und Aktionäre zusammenhalten, könne seiner Meinung nach in diesen schweren Zeiten niemand mehr glauben.
Aktuell befindet sich der VW-Konzern in einer wirtschaftlichen Krise. Die Unternehmensführung hatte im September angekündigt, einen strikten Sparkurs fahren zu müssen. Dabei schloss sie auch Werksschließungen und Entlassungen nicht aus.