"Wir werden Kirche nur durch unsere persönliche Liebe zum Herrn. Nur in ihm finden wir auch zueinander", predigte Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki am Pfingstsonntag im Kölner Dom.
In der Kirche gebe es - wie in der gesamten Gesellschaft - Risse und Uneinigkeit. Woelki nannte in diesem Zusammenhang die Missbrauchsaufarbeitung, kleiner werdende Gemeinden, die schrumpfende Zahl an Seelsorgemitarbeitenden sowie die Fragen nach Macht und der Rolle von Frauen.
Vom Heiligen Geist belebte Gemeinschaft
Die Kirche sei kein geistloser Apparat, sondern eine vom Heiligen Geist belebte Gemeinschaft. Nur wenn sich die Menschen vom Glauben packen ließen, "können wir die Unterstellungen und Behauptungen, die Lieb- und Respektlosigkeiten der vergangenen Wochen und Monate einander vergeben", so der Erzbischof weiter.
Wenn Jesus wieder eine zentrale Rolle einnehme, würden sich viele Auseinandersetzungen als unwichtig herausstellen. "Dann ist es nämlich gleich, wie groß oder wie klein zukünftig eine Pfarrei sein wird."
Durch Heiligen Geist erneuern lassen
Mit Blick auf das Pfingstfest plädierte der Kardinal für eine neue Sprache im Miteinander, "durch die wir einander wirklich hören und verstehen". Gegenseitige Verachtung müsse überwunden werden. "Das ist nur möglich, wenn wir uns durch den Heiligen Geist, den Geist der Liebe und Versöhnung erneuern lassen."
Musikalisch wurde dieser Gottesdienst von Mitgliedern des Mädchenchores am Kölner Dom unter der Leitung von Oliver Sperling und Anna Goeke gestaltet. An der Orgel spielte Ulrich Brüggemann.