Eine Vorbereitungsgruppe habe sich in einem Wettbewerb nun für Blauths Entwurf "Poem of Pearls" entschieden, teilten die Veranstalter am Mittwoch in Kassel mit.
"Wir freuen uns auf diesen radikalen und zugleich poetischen Eingriff in den Kirchenraum", sagte Pfarrgemeinderats-Sprecher Georg Klein. Drei Künstlerinnen und zwei Künstler waren eingeladen worden, für die katholische Elisabethkirche eine künstlerische Idee zur documenta zu entwickeln. Die Präsentation der fünf Ideen fand coronabedingt als Livestream im März statt.
Gute Tradition
Zu der alle fünf Jahre stattfindenden documenta wird die am Friedrichsplatz in Kassel gelegene Elisabethkirche damit wie 2002, 2007, 2012 und 2017 für Gegenwartskunst geöffnet. In der Kirche war 2017 eine Installation der Berliner Künstlerin Anne Gathmann präsentiert worden: 58.000 Besucher sahen die den gesamten Kirchenraum durchmessende Parabelform aus 4.000 Aluminium-Barren. Bei der documenta 2012 sorgte eine Figur des Bildhauers Stephan Balkenhol auf dem Kirchturm von Sankt Elisabeth für Aufsehen.
Blauths Installation soll Vorplatz, Haupt- und Seitenschiffe der Kirche umfassen. Von einem auf dem Vorplatz aufgemalten Labyrinth werde eine Übergangszone in die Stille der Elisabethkirche führen. In diesem Zwischenraum werden die Besucher gebeten, sich die Schuhe auszuziehen.
"Keim des Paradiesgartens"
In der Kirche sei durch die seitliche Öffnung des Kirchenraumes in zwei grüne Seitenhöfe schon ein "Keim des Paradiesgartens" vorhanden, so Blauth. Dort werde eine Schale mit Perlen stehen, aus der sich Besucher eine Perle mit nach Hause nehmen könnten. "Poem of Pearls" (etwa: Ein Gedicht von Perlen) lade zum "Auf-dem-Weg-sein" und Genießen mit allen Sinnen ein, so Blauth, die mit dem Haus-der-Kunst-Preis und dem Dr.-Theobald-Simon-Preis ausgezeichnet wurde.
Martin Matl, Diözesanbaumeister des Bistums Fulda sagte, Blauth führe mit ihrer Kunst in die Tradition christlicher Bildwelten und ermögliche zugleich "eine Reise zum eigenen Selbst".