Polen führt Gedenktag für Judenretter ein

Welche Rolle hatte das Land?

In Polen gibt es künftig einen neuen Feiertag. Damit gedenkt das Land der während des Holocaust geretteten Juden. Das entsprechende Gesetz ist am Mittwoch verabschiedet worden. Gegner kritisieren, die Rolle von Polen an der Rettung von Juden werde übertrieben.

Ein neuer Feiertag in Polen. / © MT (DR)
Ein neuer Feiertag in Polen. / © MT ( DR )

Der 24. März ist künftig in Polen ein nationaler Gedenktag für Polen, die während des Holocausts Juden gerettet haben. Ein entsprechendes Gesetz verabschiedete das polnische Parlament am Mittwoch, wie die israelische Tageszeitung "Haaretz" am Donnerstag berichtete. Der polnische Präsident Andrzej Duda muss das Gesetz zu seinem Inkrafttreten noch unterzeichnen.

Der neue Feiertag soll laut Bericht Polen ehren, die "den höchsten moralischen Werten treu" waren und Mut und Mitleid gezeigt haben. Am 24. März 1944 wurde eine polnische Familie im Dorf Markowa von den Nationalsozialisten hingerichtet, nachdem bekannt wurde, dass sie Juden in ihrem Haus versteckt hielten.

Kritik am Gesetz

Gegner des Gesetzes kritisierten laut Bericht, das Gesetz diene zusammen mit weiteren Vorstößen der letzten Zeit politischen und ideologischen Zwecken, darunter der Verdunklung der Beteiligung von Polen an Naziverbrechen. Die Rolle von Polen bei der Rettung von Juden werde übertrieben dargestellt.

Anfang März ist in Polen ein neues Holocaust-Gesetz in Kraft getreten. Es sieht bis zu drei Jahre Haft für Personen vor, die Polens Staat und Nation mit Verbrechen der deutschen Besatzer im Zweiten Weltkrieg in Verbindung bringen. Gleichzeitig hatte sich Präsident Duda für die Vertreibung von etwa 20.000 Juden aus dem Land im Jahr 1968 entschuldigt. Er neige sein Haupt vor den Opfern der antisemitischen Hetzkampagne des damaligen kommunistischen Regimes.


Quelle:
KNA