Politik und Kirche feiern 60 Jahre Hessen - Bundespräsident Köhler fordert weitere Reformen in Deutschland

Stabilitätspakt statt Reformstau

Bundespräsident Horst Köhler hat weitere Schritte zur Neuordnung des Föderalismus in Deutschland gefordert. Der begonnene Prozess, die bundesdeutsche Verfassung zu reformieren, sei "längst überfällig", sagte Köhler am Freitag bei einem Festakt zum 60-jährigen Bestehen des Landes Hessen in Wiesbaden. Der "Reformstau" erfordere nach der Föderalismusreform, auch das Haushaltsverfassungsrecht und die föderalen Finanzbeziehungen neu zu ordnen. Für eine Bewältigung der zahlreichen Haushaltskrisen sei ein nationaler Stabilitätspakt denkbar.

 (DR)

Kirchen erinnerten mit einem ökumenischen Gottesdienst
Mit dem Festakt im Wiesbadener Staatstheater gedachten die hessische Landesregierung, das Parlament und 1.500 geladene Gäste der Gründung des Landes Hessen vor 60 Jahren. Der Bundespräsident empfahl in seiner Festansprache, bei künftigen Verfassungsreformen darauf zu achten, die Bürgernähe der Politik und die politische Teilhabe der Bürger zu stärken. Die Verfassung lebe davon, dass sich die Menschen über ihr Wahlrecht hinaus für das Gemeinwesen engagierten.

Die Kirchen erinnerten mit einem ökumenischen Gottesdienst in Anwesenheit der hessischen Landesregierung und des Parlaments an das Landesjubiläum. Den Gottesdienst in der Wiesbadener Marktkirche hielten der hessen-nassauische Kirchenpräsident Peter Steinacker, der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, der katholische Mainzer Kardinal Karl Lehmann und der katholische Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen.