Politologe Butterwegge fordert "Ernährungszuschlag"

Sorge vor "Verelendung" armer Menschen

Aufgrund der steigenden Lebensmittelpreise fordert Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge einen "Ernährungszuschlag" für Bedürftige: "Wer schon jetzt kaum über die Runden kommt, wird durch den Preisauftrieb ins Mark getroffen".

Preissteigerung bei Lebensmitteln / © Denys Kurbatov (shutterstock)
Preissteigerung bei Lebensmitteln / © Denys Kurbatov ( shutterstock )

"Was für materiell Bessergestellte ärgerliche Preiserhöhungen sein mögen, die sich aber kaum auf ihre finanzielle Gesamtlage auswirken, stellt sich für arme Familien als Existenzbedrohung dar", sagte Butterwegge der Katholischen Nachrichten-Agentur.

Christoph Butterwegge, Politikwissenschaftler und Armutsforscher / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Christoph Butterwegge, Politikwissenschaftler und Armutsforscher / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

Der Forscher äußerte sich mit Blick auf die ab Montag bevorstehende Teuerungswelle bei Supermärkten und Discountern. Betroffen davon sind unter anderem Butter, Wurst und Konserven. Auch Brot soll künftig mehr kosten.

Zuschlag solle 100 Euro betragen

"Deshalb muss die Bundesregierung den am 1. Januar um weniger als 1 Prozent angehobenen Regelsätzen im Bezug von Hartz-IV und der Grundsicherung im Alter dringend einen Ernährungszuschlag in Höhe von 100 Euro pro Person und Monat folgen lassen, der eigentlich schon während der Covid-19-Pandemie nötig gewesen wäre."

Sonst werde sich eine weitere "Verelendung im Armutsbereich" nicht verhindern lassen, die schon jetzt bei Obdachlosen und Kunden der Tafeln zu beobachten sei.

Supermarktketten kündigen Preiserhöhungen an

Nicht nur an der Tankstelle und auf der Heizkostenrechnung ist der Blick auf die Preise für viele Verbraucher ein Schock. Auch Lebensmittel werden immer teurer, nicht zuletzt wegen des Ukraine-Kriegs. Ein Ende ist nicht absehbar - im Gegenteil. Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:

Lebensmittelpreise steigen / © Denys Kurbatov (shutterstock)
Lebensmittelpreise steigen / © Denys Kurbatov ( shutterstock )
Quelle:
KNA
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