Polizei holt Bischof in Peru zur Vernehmung ab

Ermittlungen wegen Verdacht von Korruption

Der illegale Verkauf von Kirchenschätzen ist lukrativ. In Peru hat sich nach Ansicht der Behörden ein ganzes Netzwerk darauf spezialisiert. Jetzt müssen Bischöfe aussagen. Einer wurde nun von der Polizei zur Vernehmung abgeholt.

Symbolbild Polizisten in Peru / © Myriam B (shutterstock)

In Peru soll der Kanzler der Diözese Puno wertvolle religiöse Gegenstände wie Kelche, Gemälde und Schmuckstücke, die als kulturelles Erbe gelten, verkauft haben. 

Alex Anibal Cano Arce gilt peruanischen Medienberichten zufolge als Hauptverdächtiger in aktuellen Untersuchungen wegen Geldwäsche und Veruntreuung. Da sein Bischof, Jorge Carrion Pavlich, zwei Vorladungen hatte verstreichen lassen, holte ihn die Polizei nun zwecks Vernehmung ab.

Weitere Bischöfe sollen befragt werden

Neben dem Verkauf der Gegenstände soll der Kanzler auch in illegale Immobiliengeschäfte verwickelt sein, darunter der Erwerb von 300 Hektar Land. Es wird vermutet, dass es in dem Gebiet ein Lithiumvorkommen gibt.

Die Diözese Puno ist nicht die einzige, in der wertvolle Objekte fehlen. Dem Verdächtigen wird vorgeworfen, auf ähnliche Weise in anderen Bistümern gehandelt zu haben. Darum wollen die Ermittler weitere Bischöfe befragen.

Die katholische Kirche in Peru

Peru ist für die katholische Kirche eine wichtige Bastion in Lateinamerika, von den 31 Millionen Einwohnern gelten 90 Prozent als katholisch. Die Kirche hat viele Entwicklungsprojekte und setzt sich für den Schutz der indigenen Minderheiten ein, die gerade im Amazonasgebiet durch den Raubbau an der Natur und die zunehmenden Flussverschmutzungen infolge des illegalen Goldabbaus in ihren Lebensgrundlagen bedroht werden.

Gläubiger in Peru mit Rosenkranz / © Geraldo Caso (dpa)