Der Kölner Domchor unter der Leitung von Eberhard Metternich sang die Missa Papae Marcelli von Giovanni Pierluigi da Palestrina. An der Orgel: Winfried Bönig.
Impuls zum Evangelium Lk 16,19-31 von Wolfgang Knor
Es klingt wie ein Märchen: »Es war einmal …« Jesus erzählt den Pharisäern von einem Reichen, der das Leben in vollen Zügen genießt. Er ist auf seinen aufwendigen Lebensstil so fixiert, dass er gar nicht mehr bemerkt, was um ihn herum vorgeht. Er handelt nicht böswillig, sondern einfach gedankenlos. Er sieht den Armen vor seiner Tür nicht. … In der Geschichte vom armen Lazarus könnten wir ein Spiegelbild der Gesellschaft sehen. Arme und Reiche gab und gibt es zu jeder Zeit. Die Kluft zwischen Reich und Arm wird immer größer. …
Unser Märchen rechnet mit einem Ausgleich in der kommenden Welt. Lazarus wird getröstet, der Reiche leidet Qualen. Zu spät kommt er zur Einsicht, dass er seine Möglichkeiten nicht genutzt hat, anderen zu helfen. Aber wenigstens will er seine fünf Brüder warnen. Lazarus soll ihnen eine Botschaft bringen. Brauchen wir erst spektakuläre Ereignisse, um unser Verhalten zu ändern? Wissen wir nicht längst was unsere Aufgabe ist? »Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören«. Die Zuhörer Jesu kennen ihre Bibel. Aber sie halten sich nicht an die Botschaft der Heiligen Schrift. Sie werden sich auch nicht umstimmen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.
Jesus steht auf der Seite der Armen. Zu ihnen weiß er sich gesandt, ihnen gibt er ihre Würde zurück und versichert: Gott sieht sie an und hilft.
Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, August 2021, www.tedeum-beten.de