Präsidium des Synodalen Wegs hofft auf Kirchenreform

"Großer Veränderungsdruck an der Basis"

Das Präsidium des Synodalen Wegs hat sich zu Beginn der vierten Vollversammlung optimistisch gezeigt, dass eine Reform gelingen kann. ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp sagte, die Initiative sei auf der Zielgeraden angekommen.

Präsidium des Synodalen Wegs beim Auftakt der vierten Synodalversammlung / © Julia Steinbrecht (KNA)
Präsidium des Synodalen Wegs beim Auftakt der vierten Synodalversammlung / © Julia Steinbrecht ( KNA )

In den kommenden drei Tagen stünden neun wichtige Texte zur endgültigen Entscheidung an. Sie sei zuversichtlich, dass diese angenommen würden, sagte Stetter-Karp.

Zur weltkirchlichen Bedeutung des deutschen Reformimpulses sagte sie: "Wir geben unsere Verantwortung für die Entwicklung der Kirche nicht in Rom ab." Dies zu tun, "wäre auch nicht katholisch". 

 (KNA)

Forderung nach dauerhaftem "Synodalen Rat"

Für die Zukunft plädierte sie dafür, einen dauerhaften "Synodalen Rat" einzurichten, der die Reform-Impulse des Synodalen Wegs "verstetigen" solle. Ohne eine solche Institution würde die katholische Kirche eine günstige Gelegenheit verpassen. Sollte ein solcher Rat abgelehnt werden, würde sie dies jedoch akzeptieren.

Bischof Georg Bätzing, Kopräsident des Synodalen Wegs und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, betonte erneut, der Synodale Weg in Deutschland sei kein "Sonderweg". Die katholische Kirche sei derzeit weltweit im Aufbruch, die Einladung dazu komme von Papst Franziskus.

"Ermüdung unzulässig"

Bätzing erklärte, er spüre an der kirchlichen Basis "einen unendlich großen Veränderungsdruck". Es gebe auch Einsprüche gegen Änderungen an der katholischen Lehre, aber dies dürfe nicht zur "Erlahmung" beim Reform-Elan führen. Eine Ermüdung sei angesichts von jährlich mehr als 300.000 Kirchenaustritten im Jahr und einer großen Glaubenskrise "unzulässig", betonte Bätzing.

Bischof Franz-Josef Bode / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Franz-Josef Bode / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Zum Verfahren erklärte er, dass der Synodale Weg alles, was in Deutschland verändert werden könne, beschließen wolle. Themen, die nicht in Deutschland entschieden werden könne, werde der Synodale Weg "in aller Demut auf die Ebene der Weltkirche tragen". Es gehe nicht um eine "billige Anpassung an den Zeitgeist", sondern darum, den Glauben in die heutige Zeit weiterzutragen.

"Rückenwind der Weltsynode"

Professor Thomas Söding / © Julia Steinbrecht (KNA)
Professor Thomas Söding / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Vizepräsident des Synodalen Wegs, der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, fügte hinzu: "Wir spüren jetzt den Rückenwind der Weltsynode, die Papst Franziskus angestoßen hat." Viele der Eingaben aus ganzen Welt bestätigten die Stoßrichtung des Synodalen Wegs.

Thomas Söding, ebenfalls Vizepräsident des Synodalen Weges, betonte, Versuche, Weltsynode und den Synodalen Weg gegeneinander auszuspielen, seien gescheitert. Es gehe nun darum die "Linie weiter durchzuziehen". Der Synodale Weg sei ein gutes Instrument, die kirchlichen Probleme nicht nur zu analysieren, sondern auch konkrete Lösungsvorschläge zu erarbeiten, so der Theologe und ZdK-Vizepräsident.

Quelle:
KNA