Radio Prag meldete am Montag die Auszeichnung des 73-jährigen Weihbischofs vom Sonntag.
Maly gehörte zum tschechoslowakischen Dissidententum und den Akteuren der "Samtenen Revolution" 1989. Er ist eine von 33 Persönlichkeiten aus verschiedenen Teilen des gesellschaftlichen Lebens, die anlässlich des Jubiläums zur slowakischen Staatsgründung ausgezeichnet wurden.
Mitunterzeichner des Prager Appells
Als einer von wenigen Priestern unterschrieb der 1950 geborene und 1976 geweihte Maly 1977 die Charta 77, die Gerechtigkeit und Freiheit in der Tschechoslowakei einforderte. Zudem war er Mitunterzeichner des sogenannten Prager Appells von 1985, der die Teilung Deutschlands als Hindernis auf dem Weg zur europäischen Einheit, zu Abrüstung und zur Befriedung des Kontinents thematisierte.
Er erhielt Berufsverbot als Priester, wurde durch die Geheimpolizei verfolgt und 1979 zu sieben Monaten Gefängnis wegen "Republik-Subversion" verurteilt.
Zahlreiche Auszeichnungen
1981/82 war Maly Sprecher der Oppositionsbewegung Charta 77. In der Samtenen Revolution im Herbst 1989 wurde er zu einer der Symbolfiguren. An der Seite des Schriftstellers und späteren Staatspräsidenten Vaclav Havel (1936-2011) moderierte er die entscheidenden Großdemonstrationen auf dem Wenzelsplatz. Trotz seiner großen Popularität ging Maly danach nicht in die Politik. Ende 1996 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof.
Maly erhielt in den vergangenen Jahren zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und den Orden der französischen Ehrenlegion. Maly setzt sich seit Jahrzehnten für Verständigung und Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen ein.