Priester Rothe nimmt an CSD-Parade in München teil

Erkennbar in Priesterkleidung

Der katholische Geistliche Wolfgang Rothe wird am Samstag in München an der Politparade des Christopher Street Days teilnehmen. Erkennbar als Priester gekleidet wolle er damit ein Zeichen in Richtung Kirche setzen.

Christopher Streetday 2022 in Köln / © Roberto Pfeil (dpa)
Christopher Streetday 2022 in Köln / © Roberto Pfeil ( dpa )

  

Neben Rothe, der eigenen Angaben zufolge mit seiner Teilnahme einer Einladung christlicher LGBTIQ-Gruppen folgt, werden auch Vertreterinnen und Vertreter der Gruppierung "Wir sind Kirche" und der Reformbewegung "Maria 2.0" vor Ort sein.

Der Priester Wolfgang Rothe am 19. Januar 2022 auf dem Münchner Marienplatz. / © Dieter Mayr (KNA)
Der Priester Wolfgang Rothe am 19. Januar 2022 auf dem Münchner Marienplatz. / © Dieter Mayr ( KNA )

Bitte um Verzeihung

Die Kirche diskriminiere queere Menschen und verrate damit die Botschaft Jesu, erklärte Rothe im Vorfeld des CSD. Viel habe sich bereits getan, doch noch immer müssten queere Menschen in vielen Bereichen für ihre Rechte kämpfen. Der Priester richtete sich auch direkt an die LGBTIQ-Community: "Ich möchte für meinen Teil öffentlich um Verzeihung bitten für das, was queeren Menschen vonseiten der Kirche – gerade auch queeren Katholikinnen und Katholiken – jemals angetan wurde und nach wie vor angetan wird."

Lokal größte Demonstration

Queer ist ein Sammelbegriff für Menschen, die nicht heterosexuell sind sowie für jene Personen, deren geschlechtliche Identität nicht mit gesellschaftlichen Vorstellungen übereinstimmt.

Die Münchner CSD-Politparade ist nach eigenen Angaben die größte Demonstration von "Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*, inter* und queeren Menschen" für gleiche Rechte und gesellschaftliche Akzeptanz im süddeutschen Raum. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto "less me, more we" ("weniger ich, mehr wir").

#OutInChurch

Es ist eine große konzertierte Aktion: Auf einer Internetseite und im Rahmen einer Fernsehdokumentation haben sich 125 Menschen in der katholischen Kirche geoutet. Sie alle sind haupt- oder ehrenamtlich in der Kirche tätig und zugleich Teil der queeren Community, wie die Initiative "#OutInChurch - für eine Kirche ohne Angst" mitteilte. Die Initiative fordert unter anderem, das kirchliche Arbeitsrecht so zu ändern, "dass ein Leben entsprechend der eigenen sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität" nicht zur Kündigung führe. (KNA, 24.1.2022)

 © Julia Steinbrecht (KNA)
© Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA