Priesterseminar verschiebt Ende der Trägerschaft für Jura-Museum

Zukunftsperspektive gesucht

Die Hängepartie ums Eichstätter Jura-Museum geht weiter: Das Eichstätter Priesterseminar verlängert seine Trägerschaft für die Einrichtung erneut. Dies teilte das bayerische Wissenschaftsministerium am Donnerstag in München mit.

Priesterseminar in Eichstätt / © Anika Taiber (KNA)
Priesterseminar in Eichstätt / © Anika Taiber ( KNA )

Ursprünglich hatte das Seminar vor rund einem Jahr das Aus seiner seit 40 Jahren bestehenden Trägerschaft für Ende 2018 angekündigt. Kurz vor Weihnachten hieß es dann, man übernehme die Verantwortung noch bis 31. März. Nun bleibt das Seminar den Angaben zufolge "kommissarisch zunächst für weitere drei Monate" in der Pflicht.

Derzeit ist das Haus geschlossen

Das Jura-Museum wurde 1976 als staatlich verwaltetes Museum in Trägerschaft des Priesterseminars eröffnet. Es ging aus der bis ins Jahr 1773 zurückreichenden naturwissenschaftlichen Sammlung des Seminars hervor. Die Sammlung gilt als international bedeutend für die paläontologische und evolutionsbiologische Forschung. Derzeit ist das Haus geschlossen.

Das Ministerium erklärte: "Um für das Jura-Museum Eichstätt eine langfristige Zukunftsperspektive zu schaffen, sind die beteiligten Gesprächspartner in engem Austausch. Während des intensiven Dialogs haben sich weitere Fragen ergeben, die es sorgfältig zu klären gilt." Dank der Fristverlängerung könnten die begonnenen Verhandlungen mit der notwendigen Tiefe weitergeführt werden. "Alle Beteiligten sind optimistisch, dass die Gespräche zu einem guten Abschluss geführt werden können."

Wegen fehlender Perspektiven

Im Ringen um den Fortbestand des Museums ist seit Längerem auch die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) als neuer Träger im Gespräch. KU-Sprecher Constantin Schulte Strathaus sagte der KNA nun, es sei nach wie vor nichts entschieden.

Das Priesterseminar Sankt Willibald hatte im Frühjahr 2018 bekanntgegeben, seine Museums-Trägerschaft abzugeben, vor allem wegen fehlender wirtschaftlicher Perspektiven. In den vergangenen Jahren musste das Bistum Eichstätt ein jährliches Defizit von mehr als 100.000 Euro ausgleichen. Die Zahl der Museumsgäste hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als halbiert, 2017 kamen noch 43.000 Besucher.


Quelle:
KNA
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