Protestanten begrüßen Nein der katholischen Bischöfe zur AfD

Ökumenische Einmütigkeit

Die Evangelische Kirche in Deutschland begrüßt die Positionierung der Deutschen Bischofskonferenz gegen die AfD. In einer Erklärung haben sich die Bischöfe deutlich von der AfD abgegrenzt und halten diese für Christen als unwählbar.

Symbolbild Wahlplakate der AfD / © 1take1shot (shutterstock)
Symbolbild Wahlplakate der AfD / © 1take1shot ( shutterstock )

"Völkisch-nationale Gesinnungen und menschenverachtende Haltungen und Äußerungen sind mit den Grundsätzen des christlichen Glaubens in keiner Weise vereinbar, das können wir nun ökumenisch umso deutlicher sagen", erklärte die kommissarische EKD-Ratsvositzende Kirsten Fehrs am Montag in Hannover. 

Bischöfin Kirsten Fehrs / © Daniel Pilar (KNA)
Bischöfin Kirsten Fehrs / © Daniel Pilar ( KNA )

Die Erklärung der Bischöfe und der Beschluss der EKD-Synode vom Dezember 2023 lägen klar auf einer Linie. Über diese Einmütigkeit sei sie froh.

Erklärung mit dem Titel "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar"

Die katholischen Bischöfe hatten am Donnerstag zum Abschluss ihrer Frühjahrsvollversammlung in Augsburg einstimmig eine Erklärung mit dem Titel "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar" verabschiedet. Darin grenzen sich die Bischöfe deutlich von der AfD ab und bezeichnen diese als für Christen nicht wählbar.

Erklärung der deutschen Bischöfe - Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar

Der stellvertretende AfD-Bundessprecher Stephan Brandner hatte daraufhin den Bischöfen ein "durchschaubares Wahlkampf- und Ablenkungsmanöver" und Polithetze und Dreistigkeit vorgeworfen.

Demokratie gefährdet

Laut Fehrs warnen die Kirchen vor der Wahl rechtsextremer Parteien einschließlich der AfD, "weil sie Minderheiten ausgrenzen und die Demokratie gefährden". Zugleich müssten die Kirchen aber auch mit den Menschen sprechen, die mit den genannten Parteien sympathisieren.

"Wir müssen uns deutlich mehr dafür interessieren, was die Gründe dafür sind. Welche sinnstiftenden Alternativen bieten wir ihnen an, was tun wir gegen Perspektivlosigkeit und Angst vor Veränderung?", so die Ratsvorsitzende. Zudem müsse die Kirche sich stärker gegen Diskriminierung und für Gewaltprävention engagieren sowie gegen diskriminierende Ressentiments in den eigenen Reihen vorgehen.

Völkischer Nationalismus und Christentum sind laut Bischofskonferenz unvereinbar

Rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien, die gegen Migranten, Muslime oder Juden hetzen, sind nach Auffassung der katholischen Bischöfe für Christen nicht wählbar. Das geht aus einer am Donnerstag in Augsburg veröffentlichten Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz hervor. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert zentrale Passagen des Textes, der auch im Hinblick auf die anstehenden Wahlen im Jahr 2024 formuliert ist.

Hinweisschild zu einem Wahllokal / © Matthias Bein (dpa)
Hinweisschild zu einem Wahllokal / © Matthias Bein ( dpa )
Quelle:
KNA