Proteste vor Kirche in San Diego

Hillary Clinton in der Schusslinie

Ist die Stimmabgabe für die Demokraten eine Todsünde? Zwei harsche Absagen an die Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und ihre Partei in einem katholischen Pfarrbrief stoßen im kalifornischen San Diego auf Proteste.

Poster vor Republikaner-Parteitag zeigt Hillary Clinton hinter Gittern / © Jim Lo Scalzo (dpa)
Poster vor Republikaner-Parteitag zeigt Hillary Clinton hinter Gittern / © Jim Lo Scalzo ( dpa )

Wie der lokale Kabelsender NBC 7 San Diego berichtet, protestierten am Samstagnachmittag (Ortszeit) vor der Pfarrkirche in San Diego Demonstranten wegen Verstoßes gegen die verfassungsmäßige Trennung von Kirche und Staat.

Im Pfarrbrief der Gemeinde von der Unbefleckten Empfängnis hatte es unter der Überschrift "Katholisch wählen" geheißen, Clinton sei vom Teufel. Zwei Wochen zuvor war dem Gemeindebrief laut NBC 7 ein Faltblatt beigelegt, in dem es hieß, wer am Dienstag die Demokraten wähle, begehe eine Todsünde und werde "zur Hölle fahren". Zudem wird Waffenkontrolle als eine Form der Sklaverei bezeichnet.

Aufruf zur Mäßigung

Die Demonstranten forderten den Bischof von San Diego, Robert McElroy, auf, den Pfarrer der Gemeinde abzuziehen. Der Bischof erklärte auf der Website der Diözese, alle Institutionen im Land und vor allem religiöse müssten die Wahlen "mit Ausgewogenheit und Mäßigung" begleiten. Eine Pfarrei seines Bistums habe dagegen klar verstoßen, so McElroy, der im folgenden mehrere anstößige Aussagen einzeln aufführt.

Der betroffene Pfarrer, Richard Perozich, schrieb in einer E-Mail an den Sender, er werde die Gemeinde weiter leiten. Diese habe die Äußerungen im Pfarrbrief ausdrücklich begrüßt. Perozich beruft sich auf die Meinungsfreiheit und kündigt an: "Ich werde meine Herde weiter führen, damit sie ihren Glauben in Christus ausleben kann."


Quelle:
KNA