Eingebracht worden war es von der CDU-Fraktion und es erhielt die erwartete Mehrheit über Fraktionsgrenzen hinweg. 54 Abgeordnete stimmten dafür, 16 dagegen, Enthaltungen gab es keine.
Der Abstimmung ging keine Debatte mehr voraus. Bereits in erster Lesung im Februar hatten die Fraktionen die Argumente ausgetauscht.
Kritik kam damals insbesondere von Linken und Grünen, die keinen neuen religiösen Feiertag mehr für Bremen wollten. Die Grünen gaben an diesem Mittwoch die Abstimmung für ihre Abgeordneten frei.
Alle Bundesländer des Nordens nun mit Feiertag
Anfang des Jahres hatten bereits Schleswig-Holstein und Hamburg den Weg für den Reformationstag als gesetzlichen Feiertag geebnet. Am Dienstag dieser Woche folgte Niedersachsen. Da der Tag schon in Mecklenburg-Vorpommern Feiertag war, haben mit der Bremer Entscheidung nun alle Bundesländer des Nordens für den 31. Oktober eine einheitliche Lösung. Befürchtete "Insellösungen" gibt es nicht.
Hauptgrund für die Initiative war das Ungleichgewicht bei der Anzahl der Feiertage zwischen Nord- und Süddeutschland. Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen gehörten mit nur neun gesetzlichen Feiertagen im Jahr bislang bundesweit zu den Schlusslichtern. Spitzenreiter Bayern hat 13 Feiertage.
Die evangelischen Kirchen begrüßten die Entscheidung. Bereits am Dienstag hatten sie betont, eine Gestaltung des Feiertags angehen zu wollen. Der Reformationstag könne Diskussionsforum sein, "um über die verschiedenen Standpunkte und Überzeugungen miteinander ins Gespräch zu kommen", sagte der Hannoversche Landesbischof Ralf Meister.
Katholische Kirche konziliant
Die katholische Kirche, die den Buß- und Bettag als neuen Feiertag favorisiert hatte, zeigte sich konziliant. Der Leiter des Katholischen Büros Niedersachsen, Felix Bernard, versicherte, die Katholiken würden jetzt nicht zu "Protestanten" gegen den neuen Feiertag. Die evangelische Kirche müsse den neuen Feiertag gestalten.
"Wenn dabei ein Mitwirken der katholischen Kirche gewünscht wird, sind wir in ökumenischer Verbundenheit gesprächsbereit."