Reforminitiative Maria 2.0 plant Protest in Hamburg

"Unsere Geduld ist bald am Ende"

Unter dem Motto "Es ist fünf vor Zwölf" will die katholische Reforminitiative Maria 2.0 erneut eine Protestaktion vor dem Hamburger Sankt-Marien-Dom starten. Am 4. September ab 11.00 Uhr soll es Musik und ein Straßentheater geben.

Eine symbolische Uhr mit den Zeigern auf 5 nach 12 ist an den Altar gelehnt bei einem Maria 2.0-Gottesdienst am 2. Oktober 2021 im Dom Sankt Bartholomäus in Frankfurt. / © Julia Steinbrecht (KNA)
Eine symbolische Uhr mit den Zeigern auf 5 nach 12 ist an den Altar gelehnt bei einem Maria 2.0-Gottesdienst am 2. Oktober 2021 im Dom Sankt Bartholomäus in Frankfurt. / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das kündigte die Hamburger Ortsgruppe der Initiative am Dienstag an. Es würden Gespräche mit Gottesdienstbesuchern und Passanten geführt. Auf kleinen Uhren dürften die Gesprächspartner wählen, ob es für die Kirche fünf vor oder bereits fünf nach zwölf sei.

"Angesichts immer wieder neuer Skandale, schleppender Aufarbeitung des Missbrauchs und dem dröhnenden Schweigen der Bischöfe (siehe Köln!) ist es für uns besonders wichtig, jetzt so viele Menschen wie möglich wachzurütteln", heißt es in der Ankündigung. "Unsere Geduld ist bald am Ende. Um unseres Glaubens willen muss sich in unserer Kirche dringend etwas verändern. Die massenhaften Austritte von Gläubigen, die wir alle vermissen müssen, machen da einiges deutlich."

Die Ziele von Maria 2.0

Die Aktion findet wenige Tage vor der vierten Vollversammlung der Delegierten des Synodalen Wegs statt, des Reformprozesses der katholischen Kirche in Deutschland.

Die Bewegung Maria 2.0 wurde 2019 von Katholikinnen in Münster ins Leben gerufen. Seither macht sie bundesweit immer wieder durch regionale und überregionale Protestaktionen auf ihre Anliegen aufmerksam. Sie tritt unter anderem für die Zulassung von Frauen zum Priesteramt, für die Aufhebung des Pflichtzölibats sowie für die vollständige und transparente Aufklärung von Missbrauchsfällen in der Kirche ein.

Maria 2.0

Die kirchliche Frauenprotestbewegung Maria 2.0 setzt sich für die Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern, die Aufhebung des Pflichtzölibats sowie die vollständige und transparente Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche ein. Im Januar 2019 schlossen sich fünf Frauen aus der Gemeinde Heilig Kreuz in Münster zusammen und schickten ihre Forderung in einem offenen Brief an Papst Franziskus.

Fahne mit der Aufschrift "Maria 2.0" bei einer Demonstration der Initiative Maria 2.0 am 22. September 2019 in Köln / © Harald Oppitz (KNA)
Fahne mit der Aufschrift "Maria 2.0" bei einer Demonstration der Initiative Maria 2.0 am 22. September 2019 in Köln / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA