Das berichtet der Pressedienst "Asianews". Einer der Priester sei per behördlichem Hausarrest isoliert worden.
Der Vorfall in der Provinz Hebei kommt nur Wochen, nachdem der Vatikan und China ein Abkommen über die Bischofsernennungen in China geschlossen hatten. Seither betreibe die nicht vom Vatikan anerkannte Patriotische Vereinigung gemeinsam mit der chinesischen Einheitsfront, die die nichtkommunistischen Gruppen der chinesischen Gesellschaft vereint, eine "Kampagne", so "Asianews".
Damit sollten alle Priester daran erinnert werden, "dass die Kirche in China trotz der Vereinbarung unabhängig ist", hieß es. Dazu würden unter anderem alle Untergrundpriester, die noch nicht der Patriotischen Vereinigung angehören, zur Mitgliedschaft verpflichtet.
Nicht der Staatskirche angehören
Dem Bericht zufolge streben zwar viele Priester aus dem Untergrund eine Anerkennung durch die chinesische Regierung an; sie wollten aber nicht der Staatskirche angehören. Grund sei, dass deren Statuten "unvereinbar" mit der katholischen Lehre seien, wie der damalige Papst Benedikt XVI. 2007 in einem Brief an die chinesischen Katholiken festgestellt hatte. Papst Franziskus berührte in einem ähnlichen Brief im September das heikle Thema nicht. Laut "Asianews" ist die vatikanische Position dazu aber unverändert.
Sowohl in Hebei als auch in der südlich angrenzenden Nachbarprovinz Henan nimmt indes der Druck auf christliche Gemeinschaften zu. So seien diverse Kreuze und Statuen von Kirchen in den vergangenen Wochen im Namen einer "Sinisierung" des Glaubens zerstört worden, berichtet das Nachrichtenportal. Am 1. November sei in der Stadt Shangcai das Kreuz eines Glockenturmes zerstört und die Kirche verschlossen worden; Gottesdienstfeiern seien nicht mehr möglich.