Religionsbeauftragter für Recht auf friedliches Missionieren

Wichtig in Zeiten von Glaubensfeindlichkeit

Sollten Religionsgemeinschaften Bibel und Koran auf der Straße verteilen dürfen? Der Religionsfreiheitsbeauftragte der Bundesregierung findet schon, wenn friedliche Absichten dahinter stehen.

Religionsbeauftragter für Recht auf friedliches Missionieren  / © Britta Pedersen (dpa)
Religionsbeauftragter für Recht auf friedliches Missionieren / © Britta Pedersen ( dpa )

Der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Markus Grübel (CDU), macht sich für ein Recht auf friedliches Missionieren stark. Zu den Menschenrechten gehöre das Recht auf einen Wechsel der Religion, sagte er der "Welt" am Mittwoch. "Dazu gehört für mich auch, dass man über seine Religion werbend informieren darf." Das gelte auch, wenn Muslime auf der Straße friedlich den Koran verteilten: "Voraussetzung ist natürlich, dass die Gruppe, für die sie werben, auch friedlich ist".

Das Thema Religionsfreiheit sei in den vergangenen Jahren "immer wichtiger geworden", weil Glaubensfeindlichkeit zunehme, so Grübel weiter. In absoluten Zahlen seien Christen als die weltweit größte Religionsgemeinschaft die am stärksten bedrohte Gruppe; bezogen auf die Zahl der Anhänger seien Juden, Ahmadiyya und Zeugen Jehovas besonders stark von Einschränkungen und Verfolgung betroffen. Es gelte jedoch auch, darüber zu informieren, "dass die Religionsgemeinschaften mehr eint als trennt", so Grübel.


Markus Grübel / © Thomas Trutschel (photothek)
Markus Grübel / © Thomas Trutschel ( photothek )
Quelle:
KNA