Rheinischer Präses Latzel nennt Putin einen Tyrann

Alle Menschen müssen sich vor Gott verantworten

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, verurteilt das Handeln des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dabei sei ihm auch das Wohlergehen der eigenen Bevölkerung egal.

Präses Thorsten Latzel predigt bei der zentralen Gedenkfeier zum Jahrestag der Flut-Katastrophe in der Herz-Jesu-Kirche.  / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Präses Thorsten Latzel predigt bei der zentralen Gedenkfeier zum Jahrestag der Flut-Katastrophe in der Herz-Jesu-Kirche. / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

"Er ist nur ein weiterer Tyrann in der langen Reihe der Geschichte, dem das Leiden anderer egal ist. Auch das der eigenen Bevölkerung", schreibt Latzel in einer am Dienstag veröffentlichten Botschaft zum Karfreitag. Darin erinnert er an den Krieg in der Ukraine, aber auch an die Bürgerkriege in Syrien und im Jemen.

Die Christen feiern laut dem Präses in der Karwoche den leidenden und sterbenden Christus als wahren Herrn der Geschichte. "Das widerspricht völlig der Logik unserer Welt, ist für viele unsinnig. Doch ich merke, wie mir dieser Gedanke immer wichtiger wird: der Herr über Raum und Zeit, hingerichtet nach den Regeln unserer Welt."

Beim jüngsten Gericht werden sie nicht durchkommen

Latzel betont, dass sich alle Menschen vor Gott verantworten müssten. "Auch die Unterdrücker dieser Welt werden vor ihm stehen. Sie werden mit der Herrschaft von Gewalt und Tod nicht durchkommen. Nicht in Butscha, nicht in Idlib, nicht in Teheran oder Sanaa. So wird die Geschichte nicht enden."

An Karfreitag erinnern die Christen an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. Theologisch ist der Feiertag untrennbar mit Ostern als Fest der Auferstehung verbunden.

Außergewöhnlicher Papst-Appell für Ende des Ukrainekriegs

Mit einem eindringlichen Appell hat Papst Franziskus zu einem Ende des Ukrainekriegs aufgerufen. Anstelle der üblichen Auslegung des Evangeliums widmete das Kirchenoberhaupt seine Sonntagsansprache auf dem Petersplatz dem Krieg in der Ukraine. Eine ähnliche Änderung des Ablaufs hatte es zuletzt 2013 gegeben. Damals forderte Franziskus ein Ende der Kämpfe in Syrien.

Papst Franziskus hält seine Ansprache während des Mittagsgebets / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Papst Franziskus hält seine Ansprache während des Mittagsgebets / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )
Quelle:
KNA