Das teilte der Konvent am Freitag mit. Unter anderem ist ein Besucherzentrum mit 160 Quadratmetern Fläche geplant, in dem ein Museum und ein spirituelles Zentrum für Vorträge und Projekte zu Theologie, Kunstgeschichte und Wissenschaft Platz haben sollen. Die Abtei plant, die renovierte Kirche und Teile der neuen Infrastruktur im September mit einer Festwoche zu eröffnen.
Die Abtei in Tholey wurde 634 erstmals urkundlich erwähnt und gilt damit als ältestes Kloster Deutschlands. Sie wird derzeit umfassend renoviert. Der Künstler Gerhard Richter stiftete für die Kirche drei Chorfenster, die in den kommenden Monaten eingebaut werden sollen. Den Großteil der Fenster hat die in München lebende afghanische Künstlerin Mahbuba Elham Maqsoodi entworfen. Auch die Orgel und der Innenraum werden komplett saniert.
"Sichtbares Zeugnis des Glaubens"
Abt Mauritius Choriol sieht die Entwicklung als Chance auf mehr Aufmerksamkeit für den Konvent. Ziel sei, die Abtei für die Zukunft zu rüsten und den Verbleib der Benediktiner in Tholey langfristig abzusichern, sagte er. Aktuell leben dort 13 Mönche im Alter von 23 bis 73 Jahren. Der Konvent wolle das Interesse der Bevölkerung auch nutzen, um ein "sichtbares Zeugnis des Glaubens" abzulegen und "mehr Menschen zum Glauben zu bringen", so der Abt.
Eine neu gegründete Stiftung Abtei Tholey soll als Bindeglied zwischen Konvent und Öffentlichkeit dienen und sich um die touristische Erschließung des Geländes kümmern. Die Stiftung wird laut Geschäftsführer Thorsten Klein vom Konvent und einem privaten Spender finanziert und soll zunächst den Bau des Besucherzentrums organisieren, Führungen entwickeln und ein Marketingkonzept aufstellen.
Tholey ist eine Gemeinde im Saarland, etwa 40 Kilometer entfernt von Saarbrücken. Zur Abtei gehören ein großes Gelände, ein Gästehaus und ein geistiges Zentrum für Kultur und Religion. Zur Zeit werden die Maqsoodi-Fenster in die Kirche eingebaut. Die Richter-Fenster sollen nach Ostern folgen. Die Gemeinde rechnet im kommenden Jahr mit etwa 100.000 Besuchern.