Vor einer Geberkonferenz für den Sudan dringen Hilfsorganisationen auf mehr Hilfe für das afrikanische Land. Bei der für diesen Montag, den 15. April, angesetzten internationalen Konferenz in Paris müssten die Mittel für humanitäre Hilfe aufgestockt werden, erklärte der Sudan-Landesdirektor von "Save the Children", Arif Noor, am Mittwoch. Die Welthungerhilfe beklagte eine massive Unterfinanzierung der Hilfe.
Konflikt zwischen Armee und RSF-Miliz
Im Sudan war vor einem Jahr ein Konflikt zwischen der Armee und der RSF-Miliz eskaliert. Zum Jahrestag des Kriegsbeginns am 15. April richten Deutschland, Frankreich und die EU eine Konferenz zur humanitären Hilfe in Paris aus. Laut den Vereinten Nationen hungern rund 18 Millionen Menschen im Sudan. Der UN-Hilfsplan über mehr als zwei Milliarden Euro ist nur zu einem Bruchteil finanziert.
Auch Kinder leiden unter den Kämpfen
"Save the Children" machte insbesondere auf die Gefahren für Kinder im Sudan aufmerksam. "Die Kinder im Sudan erfahren unvorstellbares Leid", sagte Landesdirektor Noor. Laut einer von der Hilfsorganisation in Auftrag gegebenen Analyse harren in dem Land mehr als zehn Millionen Kinder in einem Konfliktgebiet aus. Damit lebe jedes zweite Kind nicht mehr als fünf Kilometer von den Frontlinien entfernt.
Warnung vor landesweiter Hungersnot
Der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge, warnte: "Fast fünf Millionen Menschen stehen kurz vor dem Hungertod." Die Lage werde immer schlimmer, da die Kämpfe anhielten und die Kriegsparteien keinerlei Interesse an einer friedlichen Lösung zeigten, sagte Mogge dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND). Zugleich forderte er die Staatengemeinschaft auf, sich für einen Waffenstillstand zwischen den Konfliktparteien einzusetzen.
Lebensumstände durch Gelder verbessern
World Vision rief ebenfalls zu mehr Unterstützung für den Sudan auf. Die Geberkonferenz in Paris biete die Chance, die Überlebenschancen Hunderttausender Kinder zu verbessern, erklärte die Hilfsorganisation.
An der Konferenz in Paris sollen nach Angaben des französischen Außenministeriums wichtige Partner des Sudan, Nachbarländer, internationale Organisationen sowie Hilfswerke teilnehmen.