Bischof Overbeck gegen Widerspruchslösung bei Organspende

Ruhrbischof schreibt Brief

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck spricht sich gegen die sogenannte Widerspruchslösung bei Organspenden aus. Durch sie drohe die Kernbedeutung der Organspende als freiwillige Entscheidung "grundlegend relativiert zu werden."

Ausfüllen eines Organspendeausweises / © Julia Steinbrecht (KNA)
Ausfüllen eines Organspendeausweises / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das schreibt er in einem an diesem Freitag in Auszügen veröffentlichten Brief an die Bundestagsabgeordneten aus dem Ruhrbistum. Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) favorisierte Lösung stehe dem Freiheitsverständnis entgegen.

Der Bundestag will voraussichtlich am 16. Januar über eine Neuregelung der Organspende entscheiden. Bei der Widerspruchslösung würde jeder Mensch als Organspender angesehen, der nicht aktiv widerspricht. Vorgeschlagen ist auch eine Zustimmungslösung, bei der potenzielle Organspender regelmäßig daran erinnert werden sollen, ihre Entscheidung in einem staatlichen Spenderregister zu dokumentieren.

"Akt der Nächstenliebe und Solidarität"

Bei der Organspende handele es sich "um einen Akt der Nächstenliebe und Solidarität", der hohe Anerkennung verdiene, so Overbeck weiter.

Als freiwillige Gabe seien Organspenden eben keine Selbstverständlichkeit. Im Gegensatz zur Widerspruchslösung habe die Zustimmungslösung Potenzial, "die vorhandene große Hilfsbereitschaft der meisten Menschen auch in tatsächliche Organspendebereitschaft umzusetzen, ohne Vertrauen zu verspielen", so der Bischof.


Quelle:
KNA