Russische Truppen verschleppten zwei katholische Priester

"Keine Nachricht von den beiden"

Zwei von russischen Truppen aus der Ostukraine verschleppte Redemptoristen-Priester werden nach wie vor vermisst. Auch über ein Dreivierteljahr nach Inhaftierung von Ivan Levytsky und Bohdan Heletta gab es bisher kein Lebenszeichen.

Russische Flagge hinter Stacheldrahtzaun / © Melnikov Dmitriy (shutterstock)
Russische Flagge hinter Stacheldrahtzaun / © Melnikov Dmitriy ( shutterstock )

Caritas International leistet Nothilfe nach Zerstörung des Kachowka-Staudamms

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms am Fluss Dnipro bei Cherson hat die Caritas in der Ukraine im Katastrophengebiet die ersten Hilfsmaßnahmen eingeleitet. Unter anderem verteilt die Caritas Hygienekits, Trinkwasser, leistet psychologische Unterstützung und hilft bei der Unterbringung der geflüchteten Menschen. Eine Unterstützung der Caritas International ist online per Spendenformular (hier klicken) möglich.

In der überfluteten ukrainischen Stadt Oleschky stehen Häuser unter Wasser. Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine entwickelt sich rasch zu einer langfristigen Umweltkatastrophe / © Uncredited/AP +++ dpa-Bildfunk +++ (dpa)
In der überfluteten ukrainischen Stadt Oleschky stehen Häuser unter Wasser. Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine entwickelt sich rasch zu einer langfristigen Umweltkatastrophe / © Uncredited/AP +++ dpa-Bildfunk +++ ( dpa )

Das teilte internationale katholische Hilfswerk "Kirche in Not" am Freitag in München mit.

Der Weihbischof des griechisch-katholischen Exarchats Donezk, Maksym Rjabucha, habe bei einem Besuch der deutschen Zentrale des Hilfswerks berichtet:

"Trotz der Gebete, Proteste und Bemühungen seitens der katholischen Kirche gibt es bis zum heutigen Tag keine Nachricht von den beiden."

Priester werden wohl an unbekanntem Ort festgehalten

Laut Mitteilung hatten russische Besatzungstruppen im November 2022 die Geistlichen verhaftet. Sie seien bezichtigt worden, einen "terroristischen Akt" vorbereitet zu haben.

Seither würden sie an einem unbekannten Ort festgehalten. Einer der Priester sei zudem schwer zuckerkrank.

Auch der Chef des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, Thomas Schwarz, hatte jüngst seinen Protest gegen die "unrechtmäßige Haft" der beiden Patres erneuert.

Der Heilige Stuhl hatte ebenso mehrfach die Stimme erhoben, bisher aber keine Reaktionen erhalten.

Online-Gottesdienste mit Katholiken in russisch besetzten Gebieten 

Große Gebiete des Exarchats Donezk, der östlichsten griechisch-katholischen Diözese in der Ukraine, sind nach Angaben des Hilfswerks seit Kriegsausbruch besetzt oder heftig umkämpft.

Die Priester seien von dort vertrieben worden. Dank der Sozialen Medien gebe es dennoch einen regelmäßigen Kontakt in die besetzten Gebiete, hieß es.

Seelsorger würden mit den eingeschlossenen Bewohnern beten oder per Videokonferenzen Gottesdienste feiern.

Christliche Kirchen in der Ukraine

Die kirchlichen Verhältnisse in der Ukraine sind komplex. Rund 70 Prozent der 45 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings zwei verschiedenen Kirchen an: der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) des Moskauer Patriarchats und der autokephalen (eigenständigen) Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU). Zudem gibt es eine römisch-katholische Minderheit mit rund einer Million Mitgliedern sowie die mit Rom verbundene (unierte) griechisch-katholische Kirche der Ukraine.

Das Heilige Feuer aus Jerusalem am 18. April 2020 im Kiewer Höhlenkloster Petscherska Lawra, Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. / © Sergey Korovayny (KNA)
Das Heilige Feuer aus Jerusalem am 18. April 2020 im Kiewer Höhlenkloster Petscherska Lawra, Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. / © Sergey Korovayny ( KNA )
Quelle:
KNA