Sachsens Bischöfe sichern Politik ihre Unterstützung zu

"Hoffnungen der Wähler ernst nehmen"

Sieben Parteien sind nun im sächsischen Landtag vertreten. Zuwächse gab es vor allen an den Rändern. Die Bischöfe Bilz und Timmerevers rufen zu einer verantwortungsvollen Regierungsbildung auf. Menschenfeindlichkeit habe keinen Platz.

Landtag in Sachsen / © Sebastian Kahnert (dpa)
Landtag in Sachsen / © Sebastian Kahnert ( dpa )

Nach der Landtagswahl haben Sachsens Bischöfe die Parteien aufgerufen, die Hoffnungen der Wähler ernst zu nehmen. "Der neu gewählte Landtag ist mit seinen sieben Parteien so bunt wie nie zuvor. Auch wenn die Ränder stärker geworden sind, spiegelt er die Vielfalt der sächsischen Gesellschaft wider", schreiben der katholische Bischof Heinrich Timmerevers und der evangelische Landesbischof Tobias Bilz in einer gemeinsamen Erklärung am Montag in Dresden.

Kirchen sichern Unterstützung zu

Sie verweisen auf die hohe Wahlbeteiligung von 74,4 Prozent und sehen darin ein großes Interesse an politischer Mitbestimmung: "Hinter den Prozentsätzen stehen Hoffnungen von Menschen. Hoffnungen, dass ihre Anliegen ernst genommen werden." 

Heinrich Timmerevers, Bischof von Dresden-Meißen / © Martin Jehnichen (KNA)
Heinrich Timmerevers, Bischof von Dresden-Meißen / © Martin Jehnichen ( KNA )

Die Bischöfe erklärten, die Abgeordneten bräuchten neben einer klaren Haltung auch eine hohe Gesprächs- und Kompromissbereitschaft. Zugleich sicherten die Kirchen der sächsischen Politik ihre Unterstützung "mit unseren Möglichkeiten" zu.

Absage an Menschenfeindlichkeit

Die Bischöfe warben für einen neuen Umgang miteinander in Politik und Zivilgesellschaft. Dabei gelte es, unterschiedliche Positionen auszuhalten und konstruktive Lösungen zu suchen. Gleichzeitig erneuerten sie ihren Appell, "Menschenfeindlichkeit sowie extremistischem und nationalistischem Gedankengut keinen Platz in unserem Land zu geben."

Laut vorläufigem amtlichem Endergebnis erhielt in Sachsen die CDU 31,9 Prozent der Stimmen, die AfD 30,6 Prozent, das BSW 11,8 Prozent, SPD 7,3 Prozent, Grüne 5,1 Prozent, Linke 4,5 Prozent und die Freien Wähler 2,3 Prozent. Aufgrund einer Grundmandatsklausel sind auch die beiden Letztgenannten im neuen Parlament vertreten, da sie ausreichend Direktmandate gewonnen haben.

Quelle:
KNA