Schausteller fordern Waffenverbotszonen auf Weihnachtsmärkten

Keine Waffen am Glühweinstand

LKW-Barrieren, Betonsperren und Security: Die Sicherheit der Weihnachtsmärkte ist immer wieder Thema. Das Messer-Attentat von Solingen hat neue Befürchtungen geweckt. Schausteller bringen Kontrollen und Videoüberwachung ins Gespräch.

Schausteller wünschen sich mehr Sicherheit auf Weihnachtsmärkten / © Andreas Arnold (dpa)
Schausteller wünschen sich mehr Sicherheit auf Weihnachtsmärkten / © Andreas Arnold ( dpa )

Der Deutsche Schaustellerbund hat sich dafür ausgesprochen, Messer und Waffen auf Weihnachtsmärkten zu verbieten. Präsident Albert Ritter sagte der "Rheinischen Post" (Mittwoch), nach dem Attentat von Solingen seien die Sicherheitskonzepte noch einmal verstärkt worden. "Alles Menschenmögliche wird getan, um die Weihnachtsmärkte so sicher wie möglich zu machen." In diesem Jahr geht der Schaustellerbund von 3.250 Weihnachtsmärkten bundesweit mit rund 160 Millionen Besuchern aus.

Ritter rief dazu auf, Weihnachtsmärkte zu Waffenverbotszonen zu erklären. Dann könnten Polizei und Behörden Taschenkontrollen durchführen. Die Erfahrung zeige, "dass es erhebliche Fundzahlen bei Kontrollen an den Eingängen gibt", ergänzte er. Da seien dann Dinge dabei, "die auf einer Kirmes, einem Volksfest oder einem Weihnachtsmarkt absolut nicht zu suchen haben".

Zeitlich befristete Videoüberwachung

Außerdem befürwortete er die zeitlich begrenzte Videoüberwachung. "Datenschutz darf kein Schutzschirm für Täter sein", sagte Ritter. Laut Verband öffnen die ersten Weihnachtsmärkte schon Anfang November. Traditioneller Start ist aber erst Mitte bis Ende November.

Nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz 2016, bei dem 11 Menschen starben, hatten viele Kommunen Sicherheitskonzepte mit Lkw-Sperren, Betonbarrieren und Security entwickelt. Nach dem Attentat von Solingen gibt es in diesem Jahr Sorge vor möglichen Messerattacken.

Gedenken an Terroranschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt

Sieben Jahre nach dem islamistischen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in der Nähe der Berliner Gedächtniskirche haben Politiker und Angehörige an die Opfer erinnert. Die Generalsuperintendentin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, Ulrike Trautwein, sagte am Dienstag, für sie sei der 19. Dezember auch nach sieben Jahren immer noch eine Zäsur - und er werde es bleiben.

Mahnmal für die Terroropfer vom Breitscheidplatz (shutterstock)
Mahnmal für die Terroropfer vom Breitscheidplatz / ( shutterstock )
Quelle:
KNA