"In diesen Tagen sind Sie mit dem immensen Leid unserer Brüder und Schwestern in Myanmar konfrontiert", zitierte der asiatische Pressedienst Ucanews (Montag) aus der Abschiedsrede von Erzbischof in der Kathedrale in Yangon. "Die Kirche ist berufen, Diener Gottes zu sein und unseren Brüdern und Schwestern zu dienen, insbesondere denen, die in Not sind."
Er lobte die Ortskirche für ihre aktive Beteiligung an "der humanitären Hilfe für die Bedürftigen und Vertriebenen, die aufgrund der Konfliktsituation ihre Häuser und Dörfer verlassen mussten". Papst Franziskus, so der südkoreanische Diplomat weiter, verfolge die Situation in Myanmar "genau" und "ermutigt zum Dialog, um den Weg zu Frieden und Versöhnung zwischen allen Gewaltparteien zu finden".
Papst Benedikt XVI. ernannte Erzbischof Tschang 2012 zum Apostolischen Nuntius in Thailand und Kambodscha sowie zum Apostolischen Delegaten in Myanmar. Nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Vatikan und Myanmar wurde Tschangs Status 2017 zum Nuntius aufgewertet; im gleichen Jahr besuchte Papst Franziskus Myanmar. Tschang tritt jetzt seinen neuen Posten als Nuntius in den Niederlanden an.
Hunderttausende auf der Flucht
Hunderttausende sind nach Angaben des "Institute for Strategy and Policy - Myanmar" (ISP - Myanmar) seit dem Putsch auf der Flucht vor der Gewalt. Etwa 130.000 Menschen seien in die Nachbarstaaten Bangladesch, Indien und Thailand geflohen. In Myanmar wurden demnach mehr als eine Million Menschen zu Binnenvertriebenen.
In einem im August veröffentlichten Report warf die Menschenrechtsorganisation "Progressive Voice" der Militär-Junta vor, humanitäre Hilfe als "Waffe" zu benutzen. "Es ist empörend, dass die Junta ständig Hilfe blockiert, zerstört und die Bereiche einschränkt."
Mit Gewalt gegen den Widerstand
Myanmars Junta geht hart gegen den Widerstand vor. Mehr als 2.200 Menschen, darunter viele Kinder, wurden bei friedlichen Protesten seit dem Putsch vom Februar 2021 getötet und über 15.000 Menschen festgenommen. Seither gab es tausende Gefechte zwischen der Armee und den bewaffneten Milizen der ethnischen Minderheiten sowie der "Volksverteidigungsarmee" der Untergrundregierung "National Unity Government".
Besonders betroffen vom Bürgerkrieg sind die mehrheitlich christlichen Regionen Kachin, Kayah, Karen und Chin sowie das Kernland der buddhistischen Mehrheitsethnie der Bama in Zentral-Myanmar.