Knochen auf Vatikan-Gelände wohl nicht von verschwundenen Mädchen

Schicksal Orlandis und Gregoris bleibt unklar

Neues vom Knochenfund auf einem Vatikan-Gelände in Rom: Laut Medien stammen die Knochen sehr wahrscheinlich nicht von den beiden 1983 spurlos verschwundenen Mädchen Emanuela Orlandi und Mirella Gregori.

Demonstranten mit Bild der seit 1983 verschwundenen Emanuela Orlandi / © Andrew Medichini (dpa)
Demonstranten mit Bild der seit 1983 verschwundenen Emanuela Orlandi / © Andrew Medichini ( dpa )

Sie seien sehr vermutlich älter, eventuell bis zu 100 Jahre. Das berichten italienische Medien unter Berufung auf Kreise der Staatsanwaltschaft und beteiligte Forensiker. Genauere Ergebnisse sind demnach für Anfang Dezember zu erwarten.

Untersuchung im Speziallabor

Den Berichten zufolge werden die Ende Oktober gefundenen Überreste derzeit an zwei Instituten untersucht, unter anderem in einem Speziallabor in Caserta bei Neapel. Dort wird versucht, noch DNA-Material zu gewinnen, um es mit DNA-Proben aus den Familien der beiden Mädchen zu vergleichen. Zudem wendeten die Ermittler die Radio-Karbon-Methode an, um das Alter der Funde zu bestimmen.

Die Knochen, Teile eines oder mehrerer menschlicher Skelette, waren am 29. Oktober bei Renovierungsarbeiten auf dem Gelände der vatikanischen Nuntiatur in Rom gefunden worden. Arbeiter stießen darauf, als sie den Kellerfußboden eines Nebengebäudes aufrissen. Der Vatikan hatte sofort die italienische Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Diese nahm Ermittlungen auf und leitete wegen möglichen Mordes ein Verfahren gegen unbekannt ein.

Schicksal Emanuela Orlandis bleibt unklar

Unmittelbar danach spekulierten Medien, die Überreste könnten zu den verschwundenen Mädchen gehören. Insbesondere der Fall der damals 15-jährigen vatikanischen Staatsbürgerin Emanuela Orlandi gehört zu den aufsehenerregendsten Kriminalfällen der jüngeren italienischen Geschichte. Über das Schicksal des Mädchens, Tochter eines Vatikanangestellten, gibt es trotz unzähliger Spekulationen keine gesicherten Erkenntnisse. (KNA)


Quelle:
KNA