Es war Pius VII. im Jahr 1802, und der Leichnam war der seines Vorgängers Pius VI. (1775-1799). Allerdings war das schon die zweite Beisetzung für den verstorbenen Papst. Denn der war am 29. August 1799 im Exil im südfranzösischen Valence verschieden.
Dorthin hatten ihn Napoleons Truppen nach der Eroberung Roms Anfang 1798 verschleppt. Nach einem Monat Haft starb der bereits schwer erkrankte, mit Gewalt abgesetzte Pontifex und wurde im Garten der Zitadelle von Valence beerdigt.
Umbettung nach Rom
Nachdem der Heilige Stuhl im Juli 1801 mit Napoleon Bonaparte ein völkerrechtliches Konkordat geschlossen hatte, durfte Pius VI. umgebettet werden. An Heiligabend wurden seine Überreste ausgegraben und per Pferdegespann und Schiff über Marseille, Genua, Pisa und Siena nach Rom gebracht.
Die Rückkehr des einst verschleppten Kirchenoberhaupts wurde zur Triumphreise. An jeder Station gab es Trauerfeiern. Am 17. Februar 1802 schließlich zogen die Überreste des Märtyrerpapstes samt Tiara feierlich in Rom ein. Empfangen wurde er von den Kardinälen an der Ponte Milvio, wo einst Kaiser Konstantin seinen Widersacher Maxentius geschlagen und so der Legalisierung des Christentums den Weg bereitet hatte.
Beisetzung im Februar
In den Grotten von Sankt Peter, dort wo nun auch Benedikt XVI. zu liegen kommt, wurden tags drauf, am 18. Februar 1802, nach einer majestätischen Begräbnisfeier die sterblichen Überreste des sechsten Pius von seinem Nachfolger beigesetzt. Allerdings fanden sie damit noch nicht ihre allerletzte Ruhestätte.
Das Herz und die Organe des Brustraums – mutmaßlicher Sitz der Affekte, Gefühle und Empfindsamkeit – wurden bald darauf wieder entnommen. Auf ausdrücklichen Wunsch der Regierung in Paris, die diese Reliquien über verschiedene Stationen nach Frankreich zurückholte. Immerhin das Herz Pius' VI. durfte dann 1811 abermals nach Rom zurückkehren.