Jugendpastoral Bistum Essen mit Segensmobil unterwegs

Segen zum Abholen

Im Bistum Essen macht sich ab dem 26. Juni ein Segensmobil der Jugendpastoral auf den Weg zu den Menschen und bringt ihnen persönliche Segenspakete. Jugendreferent Jan Gloger erklärt, was es damit auf sich hat.

Symbolbild Hoffnung, Segen / © Love You Stock (shutterstock)
Symbolbild Hoffnung, Segen / © Love You Stock ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Wie bringt das Segensmobil denn den Segen? Wie kann man sich das vorstellen?

Jan Gloger (Jugendreferent bei "crossroads", Junge Kirche Essen): Es ist so: Man muss sich im Vorhinein bei uns am besten einmal anmelden auf der Internetseite Jugend-im-Bistum-Essen.de. Da haben wir einen Test vorbereitet mit Impulsfragen, um einschätzen zu können, welcher unserer verschiedenen Segen denn der richtige ist für die jeweilige Person. Wenn man das herausgefunden hat, meldet man sich am besten dafür an.

Wir kommen dann mit dem namensgebenden Segensmobil an die zwölf genannten Orte, um die dort zu verteilen. Wir haben dann kleine Stofftaschen, wo auch der genannte Taschensegen drauf ist und in denen sich dann die einzelnen Pakete befinden zu dem jeweiligen Thema, das bei dem Test herausgekommen ist.

DOMRADIO.DE: Was sind das für Pakete?

Gloger: Es gibt fünf verschiedene, quasi Bedürfnisse, die wir uns vorgestellt haben, die gerade in der jetzigen Zeit bestehen. Das sind Geborgenheit, Freiheit, Hoffnung, Erholung und Schutz. Zu denen gibt es dann dieses Paket mit Segen, mit Impuls, auch vielleicht mit Anregungen für ein Ritual in dieser verrückten Zeit. Die kann man sich dann dort bei uns abholen.

DOMRADIO.DE: Es ist ein bisschen wie eine Wunschmaschine, oder? Das Bedürfnis wird eingegeben, und der Segen kommt dann am Ende raus.

Gloger: Kann man sagen. Ja, genau.

DOMRADIO.DE: Welche Bedürfnisse haben die jungen Menschen denn aktuell? Wie ist Ihre Einschätzung?

Gloger: Wir haben uns da lange darüber Gedanken gemacht und haben das Gefühl gehabt, dass jeder Mensch dadurch, dass sich jetzt viel verändert, unterschiedliche Bedürfnisse hat. Wir dachten eben auch, einige werden vielleicht einsam sein, die werden sich eher nach Geborgenheit sehnen. Andere fühlen sich sehr eingeschränkt und streben in Zeiten von Kontaktsperren und Auflagen in öffentlichen Einrichtungen eher nach Freiheit.

Wieder andere brauchen vielleicht die Hoffnung, dass sich alles wieder verbessern wird. Manche möchten sich vielleicht einfach erholen in der Zeit, weil alles dadurch stressiger wird. Und als letztes – der Schutz: Menschen, die Angst davor haben, sich anzustecken oder nicht zu wissen, was mit ihnen passiert. Diese Bedürfnisse wollen wir damit ansprechen.

DOMRADIO.DE: Welchen jungen Menschen werden Sie begegnen? Wen würden Sie auf dem Kirchplatz gerne antreffen?

Gloger: Im Prinzip würden wir gerne alle jungen Menschen erreichen. Wir richten uns ja vor allem aus auf Jugendliche bis junge Erwachsene – das ist so unsere eigentliche Zielgruppe. Da ist es auch egal, ob kirchennah oder -fern. Jeder, der sagt, er hat jetzt gerade einen Segen nötig oder wünscht sich einen, der darf gerne bei uns vorbeikommen und sich einen abholen. Am besten vorher anmelden, aber wir werden auch vor Ort noch einige weitere Segen dabeihaben, um die zu verteilen.

DOMRADIO.DE: Die Maßnahmen gegen das Coronavirus schränken uns und unsere direkten Begegnungen ja ein, nicht mehr so massiv wie schon erlebt. Wie funktioniert Seelsorge trotzdem?

Gloger: Wir glauben, dass Seelsorge normalerweise vor allem durch das Gespräch gut stattfinden kann. Wenn wir jetzt draußen irgendwo stehen, entsprechende Abstände einhalten, Mund-Nasenschutz tragen et cetera, dann ist das trotzdem möglich, miteinander ins Gespräch zu kommen. Wir versuchen jetzt aber auch, dann quasi die Seelsorge in die Familie oder in den Haushalt mit hinein zu geben mit diesem Segen, die wir austeilen.

Das Interview führte Tobias Fricke.


Segensmobil / © Nadine Piltz (Jugend im Bistum Essen)
Quelle:
DR