Selenskyj möchte an der Papst-Beisetzung teilnehmen

Papst als "geistlicher Beistand"

"Wir trauern gemeinsam mit den Katholiken und allen Christen, die auf Papst Franziskus als geistlichen Beistand blickten", erklärte Selenskyj nach dem Papsttod. Am Wochenende will er nach Rom reisen.

Der Leichnam von Papst Franziskus am 22. April 2025 in seiner Privatkapelle im Vatikan aufgebahrt. / © Vatican Media/Vatican Media/AP (dpa)
Der Leichnam von Papst Franziskus am 22. April 2025 in seiner Privatkapelle im Vatikan aufgebahrt. / © Vatican Media/Vatican Media/AP ( (Link ist extern)dpa )

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will laut Medienberichten zur Beisetzung von Papst Franziskus nach Rom reisen, Kriegsgegner Wladimir Putin nicht. Die Nachrichtenagentur Ukrinform und andere Kiewer Medien berufen sich auf inoffizielle Angaben aus dem Präsidentenamt. Demnach bereitet Selenskyj einen Besuch der Trauerfeier am Wochenende vor. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte in Brüssel ihre Teilnahme zu.

Putin nehme nicht teil

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte dagegen laut Interfax (Dienstag), der russische Präsident plane nicht, an der Beerdigung von Papst Franziskus teilzunehmen. Wer Russland bei der Trauerfeier vertritt, steht demnach noch nicht fest.

Am Montag hatte Selenskyj besonders gewürdigt, dass Franziskus für "Frieden in der Ukraine und die Ukrainer" gebetet habe. "Wir trauern gemeinsam mit den Katholiken und allen Christen, die auf Papst Franziskus als geistlichen Beistand blickten", so der Regierungschef.

Christliche Kirchen in der Ukraine

Die kirchlichen Verhältnisse in der Ukraine sind komplex. Rund 70 Prozent der 45 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings zwei verschiedenen Kirchen an: der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) des Moskauer Patriarchats und der autokephalen (eigenständigen) Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU). Zudem gibt es eine römisch-katholische Minderheit mit rund einer Million Mitgliedern sowie die mit Rom verbundene (unierte) griechisch-katholische Kirche der Ukraine.

Das Heilige Feuer aus Jerusalem am 18. April 2020 im Kiewer Höhlenkloster Petscherska Lawra, Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. / © Sergey Korovayny (KNA)
Das Heilige Feuer aus Jerusalem am 18. April 2020 im Kiewer Höhlenkloster Petscherska Lawra, Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. / © Sergey Korovayny ( (Link ist extern)KNA )