Selenskyj betonte demnach, dass eine Waffenruhe und das Einfrieren des Konflikts nicht zum Frieden führten. Er sprach sich für einen "globalen Friedensgipfel" aus, an dem möglichst viele Länder, insbesondere aus dem globalen Süden, teilnehmen sollten.
Zuppi habe Selenskyj einen Brief von Papst Franziskus übergeben, hieß es. Der Präsident betonte indes, Russland würde eine Waffenruhe nutzen, um seine Fähigkeiten auszubauen, "um eine neue Welle von Verbrechen und Terror durchzuführen". Moskau müsse alle seine Truppen aus dem ukrainischen Hoheitsgebiet abziehen. Selenskyj forderte, Russland diplomatisch zu isolieren und Druck auf Moskau auszuüben, damit es zu einem gerechten Frieden komme.
Vatikan solle Friedensplan unterstützen
Der Präsident rief den Vatikan auf, zur Umsetzung des ukrainischen Friedensplans beizutragen. "Wir begrüßen die Bereitschaft anderer Staaten und Partner, Wege zum Frieden zu finden, aber da der Krieg auf dem Territorium der Ukraine weitergeht, kann der Algorithmus zur Erreichung des Friedens nur ukrainisch sein", so das Staatsoberhaupt.
Er ergänzte, dass der Heilige Stuhl einen wirksamen Beitrag zur Freilassung von ukrainischen Gefangenen, zur Rückkehr von nach Russland verschleppten Kindern und zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit leisten könne.
Solidarität mit Ukraine
Zuppi drückte laut der Präsidentenkanzlei die Solidarität von Papst Franziskus mit dem ukrainischen Volk aus und versicherte, dass der Heilige Stuhl bereit sei, sich an der Suche nach Wegen zur Umsetzung humanitärer Initiativen zu beteiligen.
Zuppi war Ende Mai vom Papst zum Leiter einer vatikanischen Friedensmission ernannt worden. Deren Ziel ist es, Spannungen zwischen Kiew und Moskau abzubauen und Wege zum Frieden aufzuzeigen.
Der 67-Jährige ist eng mit der Gemeinschaft von Sant'Egidio verbunden, die für den Vatikan schon wiederholt in delikaten Vermittlerfunktionen bei internationalen Konflikten tätig war.