In der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj am Wochenende das umstrittene Gesetz zum Verbot der moskaunahen Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) unterzeichnet. Das gab er während der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag bekannt. Damit würde "die ukrainische Orthodoxie vor der Abhängigkeit von Moskau geschützt", begründete er das Verbot.
Das ukrainische Parlament hatte am Dienstag grünes Licht für ein Verbot von Gliederungen der UOK gegeben, die mit dem Moskauer Patriarchat verbunden sind. Die Regierung warf der Kirche unter dem Kiewer Metropoliten Onufrij vor, ihre Bindung an die russisch-orthodoxe Kirche nicht aufgelöst zu haben und in Russlands Angriffskrieg ein Einflussinstrument Moskaus in der Ukraine zu sein.
Die Kirche hatte sich im Mai 2022 vom Moskauer Patriarchat losgesagt und weist die Anschuldigungen zurück. Kritik kommt auch aus dem Ausland: Am Freitag äußerte der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije eine "große Empörung" darüber. Den Verantwortlichen in der Ukraine warf er "neuen Totalitarismus" vor.