In einem Interview mit der Belgrader Abendzeitung "Vecernje Novosti" bezeichnete der serbisch-orthodoxe Erzbischof Jovan Vraniskovski von Ohrid es als zweierlei Maß, wenn der Staat von Skopje den Heiligen Vater empfange, dem Patriarchen von Serbien jedoch die Einreise schon seit zehn Jahren verweigere.
Eigene Papstreise nicht gerechtfertigt
Vranskovski erklärte eine eigene Papstreise zur "Handvoll römischer Katholiken, die meisten von ihnen Kroaten, und einigen wenigen Unierten" als nicht gerechtfertigt. Allerdings handelt es sich bei den "lateinischen" Katholiken auch um Angehörige der albanischen Minderheit, die sich seit dem Frühmittelalter zu Rom bekennen.
Auf die vorgesehene Ehrung der heiligen Mutter Teresa durch Franziskus in ihrer Heimatstadt Skopje ging der Erzbischof nicht ein.
Bei den "einigen und wenigen Unierten" handelt es sich aus Expertensicht um die Erben der im 19. Jahrhundert ersten Kirche mit mazedonisch-slawischem Selbstverständnis und ebensolcher Kirchensprache. Beides hatte ihnen gegen den Widerstand der erst griechischen und dann serbischen Orthodoxie nur Rom zugestanden.
Mehrmals inhaftiert worden
Der bei der Stadt Bitola residierende Erzbischof Jovan vertritt in der Republik Nordmazedonien die Interessen des serbischen Patriarchats im Gegensatz zur seit 1967 von Belgrad gelösten mazedonischen orthodoxen Kirche. Die Behörden von Skopje haben ihn mehrmals für längere Zeit inhaftiert.