"Sie managen und organisieren das Familienleben: die Berufsarbeit, um die Familie durchzubringen, die Kinderbetreuung, die tägliche Arbeit im Haushalt, die vielen Alltagssorgen", so Schönborn in seiner Kolumne in der Zeitung "Heute" mit Blick auf den "Internationalen Tag der Alleinerziehenden" an diesem Dienstag.
"Alles andere als leicht"
Dies sei eine Mammut-Aufgabe, die viele Betroffene an die Grenze der Belastbarkeit bringt, erklärte der 76 Jährige aus eigener Kindheitserfahrung: Seine Mutter Eleonore (101) hatte ihn, seine beiden Brüder und seine Schwester im Wesentlichen allein großgezogen.
"Heute noch staune ich, wie es unsere Mutter geschafft hat, als berufstätige Alleinerziehende ihre vier Kinder großzuziehen. Ich kann mich nur mit großer Dankbarkeit daran erinnern. Es war alles andere als leicht."
Rund 2,7 Millionen Alleinerziehende in Deutschland
Corona habe die schwierige Situation der Ein-Eltern-Familien oft noch verschärft, so der Wiener Erzbischof weiter. "Homeschooling, Quarantäne, Kurzarbeit, Jobverlust, ausbleibende Unterhaltszahlungen, und zudem kaum eine Möglichkeit eine Auszeit zu nehmen, um neue Kräfte zu sammeln." In der Regel seien Mütter, manchmal auch Väter betroffen, so der Kardinal.
Er denke mit herzlicher Anteilnahme an die rund 290.000 Ein-Eltern-Familien in Österreich. In Deutschland waren laut statistischen Angaben 2019 rund 2,2 Millionen Mütter und etwa 407.000 Väter alleinerziehend.