Simbabwes Kirchen haben die versuchte Entführung von Oppositionspolitikern verurteilt. Die beiden Männer hatten am Mittwoch, gemeinsam mit Diplomaten, Aktivisten und Regierungsvertretern, an einer politischen Podiumsdiskussion in der Hauptstadt Harare teilgenommen. Laut Simbabwes Kirchenrat versuchten acht Unbekannte, die Politiker zu entführen. "Solche Gewalttaten verletzen jeglichen Anstand und sollten ganz entschieden verurteilt werden", so die Geistlichen in einer Stellungnahme.
Sicherheit für Politiker gefordert
Mit der Veranstaltung wollte der Kirchenrat eigenen Angaben zufolge politischen Gegnern einen "sicheren Ort" für Dialog bieten. Doch die Lage in Simbabwe ist angespannt. Vor zwei Jahren hatte die Armee Langzeit-Präsident Robert Mugabe zum Rücktritt gezwungen. Seinem Nachfolger, Emmerson Mnangagwa, werfen Kritiker Menschenrechtsverletzungen vor, was vielen die Hoffnung auf einen Neuanfang genommen hat. "Die Nation steht vor einer Reihe von Herausforderungen, die nur durch umfassenden Dialog effektiv und nachhaltig gelöst werden können", so die Kirchenvertreter.
Unterdessen verurteilte Amnesty International an diesem Donnerstag die unaufgearbeitete Gewalt nach den Wahlen vor genau einem Jahr. Dabei hatten Soldaten mindestens sechs Demonstranten getötet. Keiner der identifizierten Täter sei für die "brutalen Hinrichtungen" zur Verantwortung gezogen worden.