Sozialpfarrer Kossen sieht kollektive Diskriminierung von Migranten

"Migranten sind keine Kriminellen"

Der katholische Sozialpfarrer Kossen wendet sich gegen eine kollektive Diskriminierung von Zuwanderern. Und kritisiert neben der AfD auch Unionsparteien und FDP. Sie bedienten immer unverhohlener Stereotype von Fremdenfeindlichkeit.

Flüchtlinge aus der Ukraine / © Yanosh Nemesh (shutterstock)

Die vom katholischen Sozialpfarrer Peter Kossen mitbegründete Menschenrechtsorganisation "Aktion Würde und Gerechtigkeit" kritisiert die aktuelle Debatte über Migrantinnen und Migranten. "Schreckliche Attentate wie in Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg bestimmen die Diskussionen und Emotionen", erklärte der Verein am Montag in Lengerich. Nicht nur die AfD, sondern auch die Unionsparteien und die FDP bedienten immer unverhohlener Stereotype von Fremdenfeindlichkeit und diskriminierten damit Migranten kollektiv.

Auch Deutsche begingen jeden Tag unfassbar viele brutale Verbrechen an Deutschen, so die Organisation. "Wo bleibt da ein vergleichbarer Aufschrei der Gesellschaft und der Politik? Warum ist das nicht Thema im Wahlkampf?"

Massive Integrationserfolge

Die Organisation wende sich daher gegen eine falsche Wahrnehmung von Einwanderung in Deutschland. In Wirklichkeit gebe es massive Integrationserfolge. Obwohl es gut laufe, werde das Zusammenleben mit Menschen, die eine Migrationsgeschichte haben, als konfliktreich wahrgenommen.

Aus Sicht des Vereins setzt "die kollektive Diskriminierung von Migranten" Deutschlands inneren Frieden aufs Spiel. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung habe einen Migrationshintergrund. Fluchtgründe wie der Klimawandel, der auch in den Konsumgewohnheiten in Deutschland seinen Ursprung habe, würden ignoriert.

"Migranten sind keine Kriminellen - ihnen kommt die gleiche Würde zu wie jedem Menschen", betont die Aktion. "Das Recht auf Asyl ist aus guten Gründen im Grundgesetz verankert. Es gehört zur Identität unseres deutschen Volkes. Es ist nicht verhandelbar!"